
Smoken ist eine Form von Raffung und Faltung, mit der Maschine und Gummi oder mit Stickgarn mit der Hand erzeugt. Es werden die entstehenden Faltungen gezielt als dekorativer Schmuck und gestalterisches Element genutzt. Da ich ja nun wirklich nicht gut bin, wenn es um Regelmäßigkeit oder exakte Vorzeichnung geht, habe ich „Einfaches Smoken“ auf einem karierten Stoffstück versucht. Da entfällt die sonst notwendige Vorarbeit der Zeichnung des Quadratrasters. Außerdem finde ich die Effekte, die mit kariertem Stoff entstehen besonders schön. Gearbeitet werden immer zwei Reihen parallel, von rechts nach links, unten nach oben. Auf dem Foto oben sieht man schön welche Muster entstehen können, je nachdem welche Karoteile zusammengezogen werden oder ob Reihen ausgelassen werden. Als Material wird reine Baumwolle empfohlen.
Hier unten sieht man die Rückseite:


Erstaunlich ist für mich, dass man, obwohl man mit festem Garn arbeitet eine flexible Raffung erhält. Eigentlich ideal für Ärmelabschlüsse oder die Taillienbetonung bei Kleidern. Bei Trachtenblusen findet man manchmal gesmokte Partien an der Schulter oder dem Ausschnitt. Meist handelt es sich um so genanntes „englisches Smoken“. Dabei werden vorher feine Stehfältchen ( wie beim Dirndlrock), oft auch mit einem Hilfsstoff unterlegt, gezogen und danach gesmokt und mit dekorativen Kontrastfäden Muster, großer Zickzack z.B., darüber gestickt. Soweit habe ich es diesmal nicht gebracht.
Sabine hat bei einigen Kleidern schöne Maschinesmokepartien eingesetzt (hier und hier ). Dabei hat sie recht unterschiedlich Erfahrungen gemacht, was das Verhalten der Stoffe betrifft. Seide zieht sich, weil sie so fein ist, so stark zusammen, dass die Dehnbarkeit abnimmt. Baumwolle bietet gute Voraussetzungen.

Als Vorlage diente mir das Buch Stoff Manipulation von Ruth Singer, erschienen 2014 im Stiebner Verlag. Der Untertitel des Buches lautet 150 kreative Nähtechniken. In meinem Beitrag Nadelbrief Meer habe ich es näher vorgestellt.




Leider hatte ich nicht genug von diesem traditionellen „Bettzeug“ Karo um eine Bluse zu nähen. Also habe ich dieselbe Technik an einer etwas missglückten Trachtenbluse versucht. Dafür musste ich mir zuerst einen Raster aufzeichnen, das war schon einmal eine Herausforderung. Ich habe dafür einen Frixionstift verwendet, da man diesen sehr gut mit dem Bügeleisendampf entfernen kann. Unten sieht man noch Reste der Markierung:

Was ich noch gar nicht gut abschätzen kann ist, wieviel sich die Stoffbreite verändert, das war mehr ein sich Hintasten…eine Stoffspielerei eben.
Heute werden die Beiträge zum Thema „Smocking“ bei Machwerk gesammelt.
Zu den Stoffspielereien
Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.
Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.
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Die nächsten Termine:
28.02.2021: „Stoffschichten“ bei Stoffnotizen
28.03.2021: „Pop Art“ bei bimbambuki
25.04.2021: „Fransen“ bei made with Blümchen
30.05.2021: „Exotisch“ bei Petersilie & Co
27.06.2021: „Nähfüße“ bei Nähzimmerplaudereien
Sommerpause
26.09.2021: „Risse und Schlitze“ bei nahtlust
31.10.2021: „Punkte und Kreise“ bei Schnitt für Schnitt
28.11.2021: „Glitzer tröstet“ bei Tyche
Jaaa, genau an der Stelle sind die Smokereien am besten aufgehoben, das ist toll auf dem frischen weiss und passt auch bestens ins Trachtenumfeld.
Und auch die gelungenen Versuche im Karo machen doch Lust auf mehr…..
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Im Augenblick tritt bei mir der seltene Fall ein, dass ich keinen passenden Karostoff zuhause habe, aber, wenn ich es recht bedenke, glaube ich einen Tupfenstoff, damit soll es angeblich auch gehen…mal sehen, liebe Grüße Silvia
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Ein perfekter Ärmelabschluss, der zu einem Dirndl ideal ist. Mit der Berechnung der Weite tu ich mich auch sehr schwer. Ist bei mir immer ein Glücksspiel, ob es auch wirklich passt.
LG Mirella
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Geht es dir genauso? Das tröstet mich, liebe Grüße, Silvia
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Ein gelungener Ärmelabschluss. Ein gute Idee die Technik gleich an einem konkreten Projekt zu testen, und es damit aufzuwerten. LG Jeanette
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Die weiten Ärmelenden gefielen mir ohnedies nicht, also dachte ich: es kann sich nur verbessern…Liebe Grüße Silvia
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Die Elastizität für Ärmelabschlüsse ist doch wunderbar mit dieser Technik.
VG kaze
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Als Ärmelabschluss an einer Trachtenbluse wirkt das Smocking besonders gut. Schön auch der cleane Look in weiß.
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Richtiggehend elegant. In einer La mia Boutique habe ich sehr schöne trendige, moderne Blusen mit Smoke gesehen, einfarbig mit interessanten platzierung des Gesmokten, das würde mir auch gefallen. Liebe Grüße, Silvia
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Die Art und Weise, wie Du hier die Wirkung der Smokstickerei auf Karostoff zeigst, gefällt mir sehr gut, die Technik passt hervorragend zu Trachtenkleidung – entstandvja wohl auch von Arbeitskleidung her.
Ein schönes Beispiel ist auch die weiße Trachtenbluse, die Elastizität der Smoktechnik beeindruckte mich bei meinem Stickversuch vor vielen Jahren auch schon.
Danke für’s Zeigen,
Liebe Grüße
Tyche
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Das finde ich fast am Faszinierendsten: Obwohl nichts dehnbar ist, weder Stoff noch Garn , hat man elastische Abschlüsse. Wer immer das erfunden hat: Genial! Liebe Grüße, Silvia
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Dieses Smoken von Karostoff finde ich sehr interessant – mir wolle nur kein Projekt einfallen, wo man es gut einsetzen kann. Daher habe ich es auch bei einem Probestück belassen. An der Trachtenbluse gefällt mir das Smoken gut.
Liebe Grüße
Ines
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Ich hab da so eine Bluse, die am Hals mit Kordel zusammengezogen ist, bei dem Schnitt müsste ich es versuchen, aber am liebsten in Karo: Das finde ich so toll. Liebe Grüße, Silvia
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Genau aus diesem Grund habe ich auch einen karierten Stoff gewählt. Interessant, wie sich durch das Smocken die eine oder aber die andere Farbe durchsetzt…
Herzliche Grüße!
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Einfach schön, nicht wahr? Liebe Grüße, Silvia
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Smok mit Karostoff ist spannend. An Deinem Beispiel erkennt man gut die Möglichkeiten.
Dein Smok am Armabschluss ist auch schön. Durch die Elastizität lässt es sich auch nicht so leicht rechnen. Da macht es Sinn experimentell mit einer Stoffspielerei Erfahrungen zu sammeln.
Übrigens gibt Smok mit gleichmäßigem Punktmuster auch interessante Effekte.
LG Ute
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Der Armabschluss an der Bluse finde ich sehr gelungen. Smoken an Karostoff ist ein gute Idee auch um die Technik zu verstehen. Das Schrumpfen des Stoffes hat mich abgehalten ein Kleidungsstück partiell zu besmoken. Lieber Gruß Jeanettte
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Genau das Problem habe ich auch, daher habe ich auch noch kein Kleidungsstück genäht, aber ich möchte es gern versuchen! Liebe Grüße, Silvia
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Jaaa, um wie viel der Stoff schmäler wird – eine Zitterpartie, wenn man nur eine gewisse Stoffbreite zur Verfügung hat. Ich erlebe das gerade bei meinem Stoffspielerei-Folgeprojekt, einem Nachthemd, das im Entstehen ist. Schön die Muster, die beim Smocken eines Karostoffes entstehen, diese Möglichkeit habe ich heute zum ersten Mal bewusst wahrgenommen. Liebe Grüße, Gabi
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Ich muss den Schrumpfgrad auch erst so richtig erforschen. Leider bin ich ganz schlecht in solchen Abschätzungen, aber ein bißchen spannend darf es bei mir immer bleiben und improvisieren mag ich…liebe Grüße, Silvia
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