Kleiderschrank 2.0: Jacke Frau Ava füllt Lücken

Im Rahmen eines Kleiderschrank/Stilfindungsprojektes kommt doch irgendwann immer der Punkt, an dem ausgemistet wird?! Ja, der kommt. Nach den ersten Erkenntnissen zu meinen persönlichen Do’s and Don’ts, und nach einiger Forschungsarbeit zum Thema „Capsule Collection“ im Netz war es bei mir soweit.

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Naja, noch nicht ganz, denn zuerst habe ich 50 Kleiderbügel aus Holz gekauft. Wieso? Nicht weil 50 eine dieser Zahlen ist, die als sinnvolle Anzahl von Kleidungsstücken immer genannt wird, sondern weil es einfach eine sinnvolle Anzahl erschien. Denn die bis jetzt verwendeten Plastikbügel haben bereits (bei schwereren Mänteln und ähnlichem) aufgegeben und soo toll sahen sie ehrlicherweise auch nicht aus.

An einem nähfreiem Wochenende war es dann vor kurzem soweit: Alles raus. Und zwar wirklich alles. Und Schritt für Schritt wanderten Lieblingsstücke und andere Klassiker zurück. Und zwar nicht gefaltet unter den gehängten Klamotten, sondern am Bügel. Hoodies und Pullies, Blusen, und alles andere Kleiderbügeltaugliche. Nur Hosen und die einfach Shirts bekamen den klassischen Regalbodenplatz – ich habe nur einen Meter Platz und daher muss man alles ausnutzen. Diese 50 Bügel habe ich auch tatsächlich ausgenutzt. Jeden einzelnen. (Und für die Mäntel und Jacken in einem anderen Schrank hätte ich tatsächlich noch den einen oder andere zusätzlich gebraucht.)

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Wenn man seine Kleidungsstücke so ordentlich hängen sieht (und den ausgemusterten Rest am Bett), dann merkt man, was man wirklich hat und was man wirklich anzieht. Unter den ausgemusterten Dingen waren auch tolle (gekaufte) Kleider, die ich noch nie angezogen habe (und wahrscheinlich nie werde). Nach einigem hin und her, habe ich mich entschlossen sie zu spenden. Aber nicht einfach in irgendeine Tonne (wie vieles vom Rest), sondern in ein pfiffiges Second-Hand Geschäft betreut von der Diakonie (das nicht muffig ist). Denn hier weiß ich einfach, dass es tatsächlich wieder in den „normalen“ Kreislauf kommt. War ein gutes Gefühl. Erleichternd, weil weg, aber doch für einen guten Zweck.

Was habe ich nun im Schrank? Viel gekauftes, wenig genähtes. Viele Hoodies, aber wenige Hosen, die ich sehr gerne trage. Alltagstaugliche Blusen – also nicht weiß, dünnere Pullover, Strickjacken oder ähnliches fehlt fast gänzlich. Abgesehen von den Hosen (dieses Nähprojekt wird noch ein bisschen auf die lange Bank geschoben) ist nun tatsächlich eigentlich eine Art Nähliste erahnbar …

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Auch einiges zu den Farben ist erkennbar. Es ist alles Blau, Grau, … und weiteres dezentes. Unter meinen wenigen „farbigen“ Kleidungsstücken ist u.a. ein pinkes Tank Top, das so eng sitzt (und lang ist), dass ich es nur als Art Unterhemd anziehe. Einen korallfarbenen Wollpullover einer Arbeitskollegin, wollte ich nicht weggeben, da sonst meine ganze Gaderobe wirklich nur in deprimierenden Farben ist. Und das war es so ziemlich.

Mein Stoffvorrat hingegen ist zwar auch nicht der knalligste, weil ich das einfach nicht bin, aber er spiegelt bis auf einige Ausnahmen, meine Vorlieben wieder (und da gehören fröhlige, pastellige Farben durchaus dazu). So soll sich dieser Meter Stoffschrank in den nächsten Jahren in einen Meter Kleidungsstücke verwandeln.

Es gibt weder ein Bild vom Kleiderschrank, als auch vom Stoffschrank (benutzt eure Fantasie), aber mein erstes Stück zur Ergänzung des ersten und Erleichterung des zweiten. Die Egg-Shape (Strick)-Jacke Frau Ava von Hedi näht. Ich habe sie mittlerweile in den verschiedensten Varianten genäht gesehen und irgendwie hat sie etwas. Nachdem bei makerist die 2€-Aktion war – ja ich gebe zu ich kaufe bei dieser, besonders wenn ich den Schnittersteller noch nicht kenne -, konnte ich nicht mehr widerstehen und habe mir nun auch ein Exemplar genäht.

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Die Jacke war relativ schnell genäht. Schneller wäre ich gewesen, wenn ich die Nahtzugabe nicht abgesteppt hätte (und zwei dumme Fehler vermieden hätte, sodass ich auftrennen musste). Abänderungen gibt es keine – oversize ist oversize. Sogar die 7/8-Ärmel habe ich unverändert gelassen und angezogen zum kleinen Winterschwarzen macht die Jacke eine wirklich gute Figur.

Verlinkt zu MMM und AWS.


Fazit: Werde ich den Schnitt noch einmal nähen? Vielleicht. Leider ist das Tragen von offenen Mänteln im kalten Alpenraum schwierig. (Besonders wenn man täglich mit dem Rad zur Arbeit fährt.)

Schnittmuster: Frau Ava von Hedi näht, keine Modifikationen, kleinste Größe (ich glaube das war eine S)

Stoff: ca. 2 m Strickwalk von myTex – von Silvia bereits zu einer Schaljacke vernäht


16 Gedanken zu “Kleiderschrank 2.0: Jacke Frau Ava füllt Lücken

  1. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Jacke länger in deinem Schrank bleiben darf ; )
    Man kann sie super kombinieren und sie steht dir wirklich gut.
    LG Friedalene

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  2. Deine Frau Ava ist toll, und deine Strumpfhose ist der Hammer!! Cooles Outfit! Liebe Grüße, Melanie von The Flying Needle

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  3. Sehr schöner Post, stimmungsvolle Bilder und ein interessanter Einblick in Deinen Kleiderschrank. Die Jacke ist prima und kommt auf den Fotos toll rüber. Ohne VErschluss – hmm das wäre bei mir auch so eine Sache. Aber für viele Gelegenheiten geht es dann doch. LG Kuestensocke

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    1. Danke. Man lernt mit jedem Kleidungsstücke hinzu. Ev. Werde ich noch einen dicken Druckknopf anbringen, aber ich hab es auch ohne nicht als lästig empfunden.
      VG, Anna

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  4. Ein sehr schönes Outfit zeigst Du heute! Trotz der gedeckten Farben sehr frisch und jung – vielleicht wegen der Strumpfhose?
    Ich habe Jacken ohne Verschluß auch lange gemieden, finde Sie aber doch sehr angenehm zu tragen. Zum Radfahren gehen sie allerdings nur unter einer anderen Jacke – und bei niedrigen Temperaturen dann gut zugewickelt.
    LG Petra

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    1. Merci! Die Strumpfhose ist mega, oder? Ich bin ja sonst kein so Fan von ihnen, aber das Paar … Und es stimmt, im winter öwerde ich sowieso mehr anziehen müssen.
      VG, Anna

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  5. Die Jacke ist toll! So ein richtige Allround-Teil! Und Grau ist doch ein nicht zu unterschätzender Farbton, das trage ich im Winter auch sehr gern in Form von gekauften Strickkleidern und -jacken, nur vernäht habe ich es bisher selten – warum eigentlich..

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    1. Dankeschön. Ja dieser Stoff begeistert mich gerade ungemein. Dieses blau-grau meliert… Leider ist nur etwa ein Meter übergeblieben. Da geht nichts mehr größeres raus.
      VG, Anna

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  6. Frau Ava ist das Kleidungsstück, welches mir gefühlt in diesem Herbst häufigsten begegnet ist. Kann natürlich auch selektive Wahrnehmung sein, da sie bei mir ganz oben auf der Nähliste steht.
    Du zeigst eine sehr schöne Version, großartig kombiniert oder auf deutsch „toll gestylt!“ und prima fotografiert.
    Lieben Gruß, Jule

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    1. Das geht nicht nur dir so. Ich habe geniale Versionen gesehen, aber auch welche, an denen ewig herumgeschnippelt wurde bis es keine Oversize-Jacke mehr war … auch schade. Und es freut mich, dass dir meine Frau Ava gefällt!
      V.G., Anna

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  7. Oh mein Gott ja das Thema Kleiderschrank da müsste ich auch dringend dran … da hast du mich auf jeden Fall inspiriert ! und um die Frau Ava mache ich mir auch schon einige Zeit Gedanken , ich glaube es stört mich genauso wie dich, eine offen getragene Jacke zu haben , aber vielleicht muss ich da doch irgendwann mal ran , denn deine Version gefällt mir auch wieder außerordentlich gut!!! Lg Sarah

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    1. Die neuen Kleiderbügel sind Gold wert. Und mir hat es sehr geholfen zu überlegen, wo ich was hingebe. Weil wenn das Etikett noch drinnen ist, wird man relativ schnell unschlüssig… (hart ist es auch bei selbstgenähten)
      Ob die Frau Ava ein neues Lieblingstück wird oder nicht, wird sich erst mit der Zeit zeigen.
      VG, Anna

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