Stoffspielereien: Transparenz-eine Bluse aus Chanderiseide

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Mein erster Gedanke zu diesem Thema war einen meiner transparenten Stoffe zu verarbeiten. Das Spiel mit deckenden und durchsichtigen Materialien kann bei Bekleidung sehr spannend sein. Zwischendurch trug ich mich mit der Idee zu zeigen wie man aus alten Vorhangresten aus Polyester Kunstblumen herstellen kann, das macht riesig Spass. Dann wurde es doch ein Kleidungsstück aus Chanderiseide. Diesen Stoff habe ich schon lange im Schrank. Sabine hat drei sehr schöne Modelle damit genäht: Ihr dreiteiliges Dirndlensemble, eine Bluse und ein elegantes Vintagemodell. Das hat natürlich meine Neugier geweckt auf diesen interessanten Seidenstoff und ich erstand ein paar Meter. Erworben habe ich den Stoff bei Karlotta Pink, augenblicklich befindet er sich allerdings nicht im Sortiment. Das besondere an diesem Material: Es ist steif wie Organza, nur fühlt es sich eben besser an und lässt sich sehr gut verarbeiten. Mit diesem Stoff kann man Skulpturen schaffen. Das habe ich letztlich doch nicht getan, weil mir die Zeit zum Experimentieren fehlte.

Mein Stoff ist ein undefinierbar warmer Rot/Roseton mit aufgedruckten, goldenen Ornamenten und einer teilweise gedruckten, teilweise gewebten Bordürenkante in Gold und Smaragdgrün. Diese Bordüre wollte ich ebenfalls irgendwie nützen und daher entschied ich mich für den Schnitt Carla von So!Pattern, hier schon einmal gezeigt. Wie so oft bei Bordürenstoffen lauft das aufgedruckte Muster quer zur Bordüre. Beim Vorder- und Rückenteil der Bluse läuft das Muster senkrecht korrekt in Wuchsrichtung. Der aus einem Teil geschnittene Sattel endet hinten mit der Bordüre, die Ornamente laufen also quer, genauso, wie bei den Ärmeln. Bei dem sanften, etwas unregelmäßigem Druck fällt das allerdings nicht weiter auf. Sattel und unteres Rückenteil sind nicht klassisch rechts auf rechts zusammengenäht, sondern die Webkante liegt über dem unteren Teil und ist – nicht ganz perfekt- zwischen goldenem und grünem Webstreifen aufgesteppt. Die Kragenleiste besteht ebenfalls aus der Bordüre bzw. Webkante. Normalerweise würde der, an einen Kimono erinnernde, Kragen aus einem gefalteten Stoffstreifen genäht. Ich habe einen einfachen, schmäleren Stoffstreifen angenäht.


Fazit: ich freue mich, dass ich es endlich geschafft habe diesen schönen Stoff zu verarbeiten. Wie gerne ich die Bluse tragen werde, wird sich zeigen.

Stoff: Chanderiseide gekauft bei Karlotta Pink

Schnitt: Bluse Carla von So!Pattern

ZU DEN STOFFSPIELEREIEN

Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.

Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.

Mit dem Thema Transparenz heute zu Gast bei Feuerwerk by KAZE. Und wir freuen uns am 28.Mai die Gastgeber zum Thema Stopfen zu sein.


18 Gedanken zu “Stoffspielereien: Transparenz-eine Bluse aus Chanderiseide

  1. Ein extrem zarter Hauch einer Blusenjacke und sicher nicht leicht zu vernähen. Wie man es, in welcher Kombi trägt, wäre auch spannend zu sehen. Ich hoffe sehr, es wird ausgeführt. Schön, dass du dabei bist.
    Viele Grüße, Karen.

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  2. Ein edles Stück in feiner Verarbeitung!! Vor seide habe ich einen gewissen Respekt und bewundere Menschen, die so feine Kleidung daraus zaubern können. Liebe Grüße, Elvira

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    1. Seide herkömmlicher art rutscht ja entseztlich, dieser Stoff ist aber sehr steif, nicht unangenehm eher wie Leinen oder Organza, fast wie Papier. Aber es lassen sich zum Beispiel die Nahtzugaben mit den Fingern flachstreifen (wie das bei manchen Leinenarten auch geht) und die bleiben auch so. Liebe Grüße, Silvia

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  3. Das ist ein edler Sari, den Du in eine feine, festliche Bluse verwandelt hast. War bestimmt nicht einfach zu nähen, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen. Ich stelle mir die Bluse auch als Überwurf zu einem schlichten Kleid vor, schön!
    Liebe Grüße von Tyche

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  4. Das ist ein edler Sari, den Du in eine feine, festliche Bluse verwandelt hast. War bestimmt nicht einfach zu nähen, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen. Ich stelle mir die Bluse auch als Überwurf zu einem schlichten Kleid vor, schön!
    Liebe Grüße von Tyche

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  5. Oh, wow, ein transparentes Kledungsstück – das ergibt bestimmt interessante Farbschattierungen je nachdem welche Farbe darunter getragen wird! Hast Du besondere Nähte dabei genäht? Schön, dass Du gleich die Webkante als Saumabschluss verwenden konntest! Liebe Grüße!

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    1. Ich habe über Kappnäht und dergleichen nachgedacht, habe aber ganz normal genäht und mit Zickzackstich geendelt. Der Stoff franst nicht übermäßig. Die Webkanten waren für mich sehr wichtig. Sabine hat bei ihren Modellen im Vorhinein sehr sorgfältig getestet, was am besten drunter ausschaut- ich werde das im nachhinein tun…Liebe Grüße, Silvia

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  6. “ …. was am besten drunter ausschaut …“

    Tja, vermutlich alle(s) (an Farben wie auch Top+Bottom-Combos) so lange zumindest dieselbe Farbe in ‚ausreichender‘ Menge (von oben bis unten einheitlich) angewandt?
    Persoenlich habe ich leider oefter eine ‚mittlere Aversion‘ gegen zwar gleiche Farbe ABER Rock-/Hosenbund und/oder Saeume der Tops wenn diese dann eigene mitunter anders-Hoehen-gelagerte ablenkende visuelle Trennlinien zum transparenten ‚Drueber‘ bilden. Ich gestehe aber, dass Letzteres – durch andere Menschen bestaettigt – wohl wirklich nur eine ‚eigene Macke* von mir‘ ist ( \../ /..\ !)
    Wobei ich einiges ‚gnaediger‘ bin, wenn diese Trennlinien ‚ordentlich weit‘ vom Saum des transparenten Druebers entfernt sind. Im Falle (D)einer odentlichen Formstabilitaet des transparenten Daruebers ist – mM – evtl. stark zu beachten, dass das evtl. weichere Tops mitunter im Ruecken verschoben werden koennen und man damit teil- und zeitweise ‚leicht nackt‘ aussehen kann. Dies nur als unliebes probatum est erwaehnt, da trotz genereller liebgemeinter ‚Macken-Bestaettigung‘ sehr unbe- und -geliebt bei/von mir.

    Die Verwendung der Webkanten: Genie-Idee und sooo toll!
    Sollte man die Webkanten irgendwann wegen vielleicht irgendwie ‚unpassendem Farbanfall‘, trotzdem einmal weg haben wollen, ginge das dann eventuell sogar als- temporaerer Fall – durch ‚ueberheften/camouflagen‘ mit einer dann ‚lieberen‘ Borte ?
    Btw.: Gratulationen an Sabine fuer ihre – per Rueckblende in Erinnerung gebrachten – Werke.

    LG, G

    *
    EINE mehr unter sooo vielen Anderen ! ‚Verkauft‘ (= veheiratet) bin ich trotzdem; man darf aber eben NIE vergessen, die ‚Gesamt-Summe an Macken‘ in einer Beziehung/Ehe/Familie wirklich alle mit gleicher Toleranz zu behandeln oder gut und ehrlich ‚rechnen/buchhalten‘ ;-) :-D :-D

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    1. Ich stelle mir auch eine einheitliche Farbe von oben bis unten vor, ich mag das gerne: Top+Hose in einer Farbe und drüber eine andere Bluse/Jacke usw Liebe Grüße, Silvia

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  7. Irgendwie ist mein Kommentar ins Nirwana verschwunden.
    Es ist interessant zu sehen, wie ein Schnitt mit unterschiedlichen Materialien verschieden ausfällt.
    Ich mag die weich fallende Version in blau und auch die festlich wirkende mit der speziellen Seide.
    LG Ute

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    1. Ja, leider passiert es manchmal, dass ein Kommentar verschwindet. Mir macht es auch immer viel Spass zu sehen, wie anders ein Schnitt mit verschiedenen Farben und Materialien wirkt. Ein Abenteuer mit vielen Überraschungen! Liebe Grüße, Silvia

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  8. Wow, was für ein edles Material! Allein schon wie der Stoff über die Schneiderpuppe drapiert ist, sieht wunderschön aus! Dieses Mal bin ich leider nicht dabei, aber ich denke gerade, wie ich meine ursprüngliche Idee, mehrere transparente Stoffe zu schichten, in ein Kleidungsstück verarbeiten könnte. Danke für die Inspiration! Liebe Grüße, Gabi

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  9. Du hast aus einem außergewöhnlichen Material eine außergewöhnliche Bluse geschaffen. Toll! Diese Art der Seide kannte ich bisher nicht – ich werde mich kundig machen.
    LG
    Siebensachen

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    1. Bei Seide denkt man meist an weich und fließend oder eben Wildseide mit ihrem guten Stand, hier vereinen sich Transparenz und sanfter Glanz mit Steifheit zu dieser besonderen Seide, liebe Grüße, Silvia

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