
Ein Glitzerfaden im Tuch oder Stoff, glitzernder Schmuck (immer unecht), Strass vor allem…So etwas hat mich immer schon angezogen. Das gehört zu mir. Natürlich dominiert zur Zeit mehr das Praktische- Karohemden, Rolli, Hosen- weit und breit kein Glitzer. Aber das Thema ist wie für mich geschaffen. Zuerst habe ich einmal mein Material nach Glitzerndem durchsucht. Indische Borten fanden sich, Paillettenborten (noch aus meiner Marionettentheaterära), Knöpfe mit Strass oder Aufbügelelemente…



Lange habe ich mit dem Gedanken gespielt aus dunkelblauem Stoff eine Bluse zu nähen und mit all meinen Aufbügelmotiven zu verzieren, eine richtig tolle Glitzerbluse würde das. Die Idee gefällt mir immer noch, aber nachdem es gerade so frostig ist, wollte ich etwas Wärmendes. Also kam ein Plüschrest in apartem Nachtblau mit einer wunderschönen Jaquardborte mit Goldfaden zum Einsatz für eine Mütze und Armstulpen. Das Ganze wirkt recht folkloristisch, aber doch elegant, naja, zugegeben auch ein wenig verspielt… Ich dachte an Trachtenaccsessoires, da darf es bekanntlich ja noch etwas üppiger im Dekor sein.






Die Borte stammt aus einer deutschen Weberei, der Bandweberei Kafka, die auf diese wunderschönen- aktuell leider für Bekleidung eher aus der Mode gekommenen, Borten spezialisiert ist. Nach dem, was ich gerade so im Internet darüber las, gibt es die Firma erfreulicherweise noch. Auf einigen der Foto Ihrer Website habe ich sogar meine gut gehüteten Schätze wiedergefunden. 25 Jaquardwebstühle teilweise 100 Jahre alt stellen zauberhafte Bänder, Motive und Borten her. Ich habe meine Borten am Webermarkt in Haslach erworben. Zwei Motive davon habe ich bereits verwendet. Nämlich eine Katze, sie ziert meine Jacke (der Garten ruft…fröhliche Jacke für Gärtnerinnen) und eine Maus, diese schmückt meine rotweiß karierte Bluse Ella (So viele Möglichkeiten…Erkundungen zum Schnittmuster Ella).
Die Inspiration zu meinen Armstulpen entstammte dem Buch Natürlich tragbar Mode&Accessoires genäht und gestrickt von Eva-Maria Maier. Ein zauberhaftes Bilderbuch für Schlechtwettertage mit reizenden, vielleicht eher romantischen, Modellen aus Strickstoff genäht oder teilweise auch gestrickt. Die Beispiele wirken allesamt sehr apart und trotz einer gewissen Verspieltheit modern. Es sind einfache Schnitte, umgesetzt in harmonischen Farbzusammenstellungen. Die Bilder sind sehr stimmig fotografiert von Meike Menze-Stöter und strahlen eine große Ruhe und Entspanntheit aus. (Was mir besonders gefällt: Auch die beiden Fotomodelle und Hündin und Katze werden mit Namen vorgestellt.) Darum befindet sich das Buch Natürlich tragbar eben auch in meinem Regal. Das Meiste im Buch ist genäht -und hat bei mir echte Chancen auf Realisation- und Gestaltung und Aufmachung des Buches sind ansprechend.






Die Mütze entstand nach eigenen Ideen. Eigentlich ist sie ein Rechteck, an dem ich Biesen abgenäht habe und das erst zum Schlauch, dann am oberen Ende zusammengenäht ist. Das Material ist Zufall: Das war einmal ein Mantelfutter, das nicht taugte. Der Stoff, ein Plüschjersey, ist kuschelig, angenehm tragbar und bot sich eben gerade an für neue Projekte. Meine Mütze ist übrigens warm gefüttert, damit sie nicht nur warm aussieht sondern wirklich Minusgraden standhält….
Fazit: Mützen und Armstulpen sind eine gute Möglichkeit Stoffreste zu verwenden. Möglicherweise kürze ich die Armstulppen doch noch, obwohl sich so Lange richtig gut warm anfühlen- sie reichen bis über den Ellbogen- aber kürzere Armstulpen sind vielseitiger…
Buch: Natürlich tragbar-Mode und Accessoires genäht und gestrickt von Eva-Maria Maier, Verlag acufactum Ute Menze, 2016, Hardcover, 96 Seiten, Format 22cm x 27,5cm, durchgehend Fotografien und Illustrationen, ISBN 978-3-940193-41-4
Material: Plüschjersey, Borte (Bandweberei Kafka)
Stoffspielerei „Glitzer tröstet“ zu Gast bei Tyche
ZU DEN STOFFSPIELEREIEN
Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.
Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.
Olala, was für ein bezaubernder Vorrat an Glitzerkram. Und was für eine schöne Auswahl für dieses Projekt. Stulpen und Mütze würde ich umgehend adoptieren. Bei der Bandweberei Kafka, von der ich bislang noch keine Kunde hatte, möchte ich mich unbedingt mal umsehen. Das klingt toll. Besondere Borten gibt es nicht wie Sand am Meer. Wunderschön, wie Du diese in Szene gesetzt hast.
Liebe Grüße
Kerstin
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Was man doch alles aus einem Fundus zaubern kann, ist das nicht toll?
Die alten, anspruchsvollen Bänder sind wirkungsvoll ei besetzt, und das Material für die Mütze auch. Dein Werk hat einen trachtig – romantischen Touch, jedoch elegant und auch zum urbanen Kleidungsstil passend. Gut geworden, viel Freude umd warme Ohren und Hände damit.
Liebe Grüße
Tyche
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Danke, kalt ist es ja bereits! Liebe Grüße, silvia
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Hübsch und wärmend – das ist sicher auch tröstlich in diese seltsamen Zeiten. Von den Projekten aus dem Buch gefällt mir auch der „magische Strickpullunder“ sehr, nur: Ob ich den jemals anziehen würde? Egal, nicht alles was mir gefällt muss ich auch umsetzen. Und danke für den Tipp mit der Bandweberei Kafka, SEEEEHR spannend! Liebe Grüße, Gabi
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Ja, das ist oft bei ansprechenden Modellen so, dass sie nicht praxistauglich sind oder einfach nicht in die eigene Garderobe passen…Und die Bandweberei ist wirklich eine Entdeckung…Liebe Grüße, Silvia
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Ach, so folkloristisch finde ich das gar nicht. Dadurch, dass Borte und Stoff im gleichen Ton sind, wirkt es recht elegant.
Bei euch liegt ja schon Schnee! Mein Sohn wäre sehr neidisch…
Liebe Grüße
Christiane
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Momentan genießen wir den ersten (!) Schnee, aber er wird schon recht schwer, bin neugierig, wielange er sich hält.Liebe Grüße, Silvia
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Vor ein paar Jahren hatten Borten und Bänder ja ein kurzes modisches Zwischenhoch, das hat den Leuten von Kafka sicher auch gut getan. Aber gerade die traditionellen Stücke in dezenter Farbigkeit wie du sie verarbeitet hast finde ich nach wie vor sehr schön. Da steckt so viel Geschichte drin!
Du hast das prima in Szene gesetzt, gerade bei Stulpen hast du das Muster auch immer vor Augen.
und kannst dich drüber freuen.
Herzliche Grüße und eine schöne Adventszeit- ihr habt tollen Schnee!
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Das mit der Geschichte stimmt. Mir persönlich gefallen Borten sehr gut, sie wirken nur etwas nostalgisch. Das gleiche gilt auch für Spitzenborten, aber ich habe in einem Buch so ein elegantes Modell mit Spitzen gesehen, das großartig zeitlos wirkt…Also denke ich, es gibt sicher eine dem Zeitgeschmack entsprechende Anwendung für Borten-nur mir ist noch keine so ganz überzeugende Idee begegnet…Na, kann ja noch werden, liebe Grüße, Silvia und einen schönen Advent
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Auch ich finde die Verwendung und Platzierung sehr gelungen. Es wirkt zeitlos elegant. Warum immer nach der Mode richten? Nutzen wir, was gefällt.
LG Ute
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Schön gesagt…Danke, liebe Grüße, Silvia
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Borten von der Firma gibt es auch auf dem Textilmarkt Benediktbeuern, von da habe ich eine ganze Sammlung. Leider benutze ich selten etwas davon, Deine Stulpen und die Mütze sind toll, davon werde ich mich inspirieren lassen.
LG Gabi
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Klingt sehr nach einem lohnenden Reiseziel der Textilmarkt-ich glaub ich hab sogar schon davon gehört-was aber nichts zu sagen hat…Manches findet man halt nur schön, gerade bei Stoffen und textilen Materialien kann ich das sooo gut verstehen… Liebe Grüße, Silvia
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Oh, Stulpen, das ist eine feine Idee! Da hat frau die schöne Borten immer im Blick. Und Ihr habt schon so schönen Schnee! Hier sollte es gestern etwas Schnee geben, was dann aber doch nicht geschah. Wahrscheinlich muss ich mich schon mal auf einen weiteren Winter ohne Schnee einstellen. Liebe Grüße!
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Unser Schnee ist auch noch recht unsicher…wenn‘ nur nicht zu schnell warm wird, der Boden ist noch zuwenig kalt…Ich mag den Winter mit Schnee sehr. Aber in letzer Zeit lässt er oft aus. Jetzt genießen wir ihn, vielleicht wird es ja auch bei euch noch was, wenigstens so ein bißchen, liebe Grüße, Silvia
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Zur Zeit entscheide ich mich auch immer für Warm statt Chic. Wobei deine Spielerei ja beide Ansprüche erfüllt. Beides ist sehr hübsch geworden. Die Idee von der Glitzerbluse finde ich auch interessant – wirst du das umsetzen, vielleicht wenn es wieder etwas wärmer ist?
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Die Glitzerbluse juckt mich sehr- ein Stoff liegt schon herausen-liebe Grüße, Silvia
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Deine Stulpen finde ich schön und praktisch – und welch tollen Fundus Du hast! Ich verwende ja so gut wie keine Borten und Bänder, bei Dir gefällt mir das aber sehr.
Liebe Grüße
Ines
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Borten sind recht speziell- verstehe ich, liebe Grüße, Silvia
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Ui, du hast ja einen ordentlichen „glitzernden“ Fundus! Die Borte ist wunderschön und du hast sie so schmückend eingesetzt. Mir gefallen deine Stulpen sehr.
LG
Siebensachen
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Der richtig schlimm glitzernde Fundus war für Prinzessinnen und Könige im Puppenspiel gedacht…und der eine oder andere Schwächeinkauf kommt noch dazu-liebe Grüße, Silvia
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Ich finde auch eindeutig: Mehr Schick als Folklore und überhaupt: Wer sagt, dass Folklore nicht auch SChick und Glanz und Glitzer kann….?!! Wunderbar, und die Stulpen sehen sehr kuschelig und wärmend aus!
LG. Susanne
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Warm sind sie tatsächlich und das kann ich gerade jetzt gut gebrauchen! Liebe Grüße, Silvia
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