
Zeit für Popover Nummer 6. Bei Nummer fünf, meiner Version aus Seide, bin ich nicht sicher, ob sie je auf dem Blog landen wird. Da beim Nähen ein bisschen was schief lief und der Seidenstoff extrem an den Beinen klebt…Es gibt nichts nervigeres als ein Kleid, das einem ständig an den Beinen klebt (ohne Strumpfhose noch dazu).
Aber bei dieser Version konnte eigentlich nichts schief gehen, der Schnitt ist ja schon ausgetestet und angepasst und mehrfach genäht. Sozusagen ein tried and true Pattern. Das Popover ist einfach wunderbar zu tragen, sitzt gut und passt sich der Figur an, unabhängig ob es ein paar Kilo mehr oder weniger gibt (Corona sei dank). Alles zum Schnitt gibt es im Detail bei meiner ersten Version mit den Hündchen (Schnittrezension), dann die grüne Version mit Ärmel und die schwarz weisse Popover Crepe Version und zuletzt ein rotes Popover mit weiten Flügelärmeln.

Das Einzige, das hier neu ist, sind die Ärmel. Zuerst sollten es grossse Puffärmel werden, aber das war in Kombination mit dem Stoff nicht so der Hingucker. Der Stoff ist, wie schon beim grünen Popover, ein Handloom von Karlotta Pink. Die meisten indischen Handlooms sind sehr weich und zart, dieser Stoff ist ein deutlich festeres Gewebe. Dementsprechend waren die Ärmel skurril üppig und sahen überhaupt nicht gut aus, mehr wie ein Nähunfall, der in den 80ern seinen Anfang genommen hat.
Darum habe ich dann auf schmale dreiviertel Ärmel umgeschwenkt und bin sehr zufrieden mit dieser Entscheidung. Nur die Flügelärmel sind noch immer mein Favourit. Sollte es also noch ein weitere Popover geben, dann eindeutig wieder mit Flügelärmel, die sind halt einfach grandios.
Ich habe dieses mal zum Smoken, dass erste mal einen Gummi verwendet, der nach dem Nähen heiss abgedämpft wird und sich dadurch zusammenzieht. Die Maschine hat den dünneren Gummi eindeutig lieber vernäht, aber ich muss gestehen, mir ist der andere Gummi lieber. Da habe ich einfach mehr Zug am elastischen Bund. Vielleicht liegt es auch am etwas festeren und gröberen Handloom und das Material würde in Kombination mit einem dünnen weichen Stoff besser funktionieren.

Genäht habe ich das Kleid übrigens schon im Herbst. Danach war meine Motivation zu nähen weg und das Kleid musste ein halbes Jahr auf Ärmelsäume warten. Die gab es nun endlich und somit war auch der Weg frei zu Fotos. Und damit jetzt die ganz „elegante“ Überleitung zum Urban Sketching. Die Fotos hat nämlich meine Mutter gemacht, bevor wir zu einem Urban Sketching Treffen in Luzern gingen. So konnte ich das Kleid gleich mal im Alltag testen. Nicht, dass ich jetzt irgendwelche neuen Erkenntnise erwartete, altbekannte Schnitt und altbekannte Stoffart und so, da gibt es selten Überraschungen.
Kurz gesagt, es bewährte sich, dafür habe ich beim Urban Sketching das Thema leicht verfehlt. Oder auch nicht. Es heisst ja Urban Sketching und das bedeutet in der Regel eine schmiessige Skizze von Architektur mit vielleicht, wenn es gerade reinpasst, zwei drei Leuten. Bei mir war das ein bisschen anders: Da gab es eine Treppe, Balustraden und viele Versuche, die auf den Treppen sitzenden Enten einzufangen… Was gar nicht so einfach war: „Schlafende Ente“- läuft, „gemütlich schlafende Ente, die von einem Menschen aufgescheucht wird“, läuft eher weniger. „Putzende Ente“, ein Wettkampf gegen die Zeit, da die Enten effektiv und schnell putzen und dann auch schon wegschwimmen.

Ein Standortwechsel zu einem Innenhofpark, brachte dann kann keine Tiere mehr, abgesehen von den vorbei hüpfenden Vögeln. Dafür gab es Büsche und Pilze und Walderdbeeren. Alles spannender als die urbane Stadt mit den typischen Städtischen Mülleimern, Velos, Autos, Menschen, Häusern.
Ergebniss des Vormittags: Ich denke Urban SKetching kann Spass machen, aber ich bin da doch mehr der Nature Journaling Typ. Vermutlich werde ich aber wieder zu einem Treffen gehen und dann einfach eine Hausecke mit den spannenden Blumenranken und Büschen machen. Das ist schliesslich auch teil des Stadtlebens.

Fazit: Popover Dresses kann ich einfach nicht genug haben. Hier zur ersten Version mit den Hündchen (Schnittrezension), dann die grüne Version mit Ärmel und die schwarz weisse Popover Crepe Version und zuletzt ein rotes Popover mit weiten Flügelärmeln.
Stoff: Handloom von Karlotta Pink
Schnitt/Buch: Popover Dress, gesmokte Variante (Größe 6, mit kleinen Anpassungen) aus dem Buch Gertie Sews Jiffy Dresses: A Modern Guide to Stitch-and-Wear Vintage Patterns You Can Make in an Afternoon
Verlinkt zum MMM.

Ich fand die ersten Versionen auch schon so toll. Diese hier besticht durch die tolle Farbe und die Ärmel finde ich auch sehr gelungen! Jetzt erinnere ich mich wieder dass ich auch mal das smoken ausprobieren wollte, schon nach deiner ersten Version… LG Sarah
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Dann nur ran ans smoken, wenn man mal festgestellt hat, was gut mit der eigenen Maschine funktioniert, ist smoken echt leicht.
LG Sabine
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Ein hübsches Kleid. Das klingt so, als ob Du Deine Schnitte gefunden hast, neben der Winslow Culotte nun das Popover Dress. Das ist schön, aber auch ein wenig traurig, weil damit die Reise durch Deine Vintage-Schnittmuster-Sammlung wohl beendet ist, zumindest für den Moment… Andererseits habe ich mich bei der Vorstellung, wie Du die Enten mit dem Bleistift einzufangen versuchst, köstlich amüsiert. Liebe Grüße Manuela
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Keine Sorge, ich Nähe zwar bedeutend weniger, aber ich probiere trotzdem gerne weiterhin neue Schnitte aus. So habe ich gerade erst einen Schnitt von 1969 vernäht und bin da schon an einer zweiten Variante.
Immer und immer wieder den gleichen Schnitt zu nähen wird auch langweilig, auch wenn es verschiedene fünf Varianten sind. Und eigentlich habe ich auch schon wieder einen anderen Hosenlieblingsschnitt, nur hatte ich mich mit der Stoffwahl ordentlich vergriffen, aber da will ich nochmals ran. Und ein paar andere Kleidungsstücke sind noch gar nicht auf dem Blog gelandet.
Für mich waren es eher ein neeeiiiin nicht schon wieder wegschwimmen mit den Enten.
LG Sabine
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Schade dass mit der Nummer 5 Hast Du es mal mit einem klassischen Unterrock versucht? Der sollte das Problem mit dem Kleben eigentlich in den Griff kriegen. ich hasse das mit meinen Seidenröcken auch und trage daher meistens einen Unterrock aus Batist darunter SG Babette
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Ich habe mich von dem Seidenkleid schon getrennt. Es hätte so toll werden können, aber es hatte auch mit dem Smoken Probleme. Das hat nicht wie gewohnt funktioniert, da hat sich die Seide sehr gespreizt. Und so war nicht nur das extreme kleben, sondern auch ein verhunzter Smok.
LG Sabine
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Ich finde alle Deine Popover Dresses sehr unterschiedlich, spannend, wasverschiedene Stoffe und vor allem die Ärmel ausmachen! Diese orangene Fassung wirkt auf mich etwas alltagstauglicher, aber mein Favorit ist auch unbedingt die mit den Flügelärmeln. Und das Urban Sketching stell ich mir auch spassig vor, und es ist doch viel netter, die Enten zu malen als nur Architektur!
Liebe Grüße, Barbara
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Dankeschön.
Flügelärmel sind einfach toll, hab jetzt die Ärmel auch bei einem anderen Kleid verwendet.
Und Urban Sketching sagt ja nicht es muss Architektur sein, auch wenn die meisten zu Gebäude tendieren. Es sagt ja nur zeichnen im städtischen Raum, statt irgendwo am Land im Grünen. (Und gerne auch mal selber ausprobieren…)
LG Sabine
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Ich finde auch dass jede deiner Varianten sehr unterschiedlich ausfällt und daher spannend bleibt! Wobei die schwarz/weiße Variante vom Drama her mich fast am meisten anlacht 😊zum Glück können Pflanzen nicht so schnell wachsen oder abhauen wie Enten 😉
VG
Marta
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Ja natürlich die schwarz weisse Version ist der Eyecatcher schlechthin. Aber wenn man langsam ist und die Pflanze wuchsfreudig ist, dann hat die Pflanze innert zwei Wochen drei neue Blätter gemacht und sich umarrangiert….
Aber sie bleiben trotzdem einfacher zu zeichnen.
LG Sabine
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