Einen Lieblingsschnitt entdeckt man ja nicht immer sofort. Das muss sich entwickeln. Da gibt es eine Menge Kriterien-zumindest für mich. Zuerst einmal muss ich ihn gerne nähen, da dürfen keine Bauchwehstellen dabei sein. Die Passform muss sympathisch sein. Es gibt ja eine Menge Schnitte, die gut durchdacht sind, cool aussehen, gut zu nähen sind, aber absolut nicht den persönlichen Vorlieben entsprechen… Das Modell muss sich in den Alltag und der individuellen Garderobe einfügen. Der Schnitt sollte im Idealfall auch leicht umwandelbar sein, was Stoffauswahl, Ausschnitt, Ärmel oder Verschluss betrifft. Genau so einen Schnitt habe ich in dem Buch Selbstgenähte Garderobe nach Maß von Charlotte Auzou, erschienen im Stiebner Verlag, entdeckt: die Bluse.
Das Buch Selbstgenähte Garderobe nach Maß arbeitet mit dem Baukastenprinzip, das heißt es werden verschiedene Ärmeltypen, Längen, Ausschnittvarianten und Verschlussmöglichkeiten angeboten. Wenn man jetzt selber noch ein wenig spielt, tauscht, mixt, ergänzt und verschiedene Stoffe einsetzt, erhält man eine Unmenge an Möglichkeiten.






Ich war schon länger auf der Suche nach einem Blusenschnitt, der möglichst praktisch und bewegungsfreundlich ist, idealerweise auch wintertauglich (Langarm und hochgeschlossen) und doch chic ist. Zuerst habe ich einmal ein Modell aus dem Rest von Sabines pinken Mary Quant-Kleid genäht. Diese Bluse erhielt kurze Ärmel- aus Stoffmangel. Zugegeben, die Bluse ist nicht sehr schön genäht, genauer gesagt: die Ärmel sind sehr unregelmäßig gezogen (Das ist sogar meinem Mann aufgefallen! Zudem sind die Abstände der Knopflöcher zu groß.) Aber es zeigte sich: Die Passform ist großartig, leicht taillliert, gerade oder geschwungen am Saum. Das war es, was ich wissen wollte. Ich war ein wenig am Jammern, wegen der Knopflöcher. Eine etwas tailliertere Bluse gibt es allerdings nicht ohne – es sei denn, man nimmt eine mit Reissverschluss. Dabei ist eine Knopflochleiste ein sehr schönes gestalterisches Element, streckt optisch und gibt Platz für schmückende Knöpfe. (Ich liebe Knöpfe, nähe aber ungern Knopflöcher, das ist ein unlösbares Dilemma) Mittlerweile habe ich verschiedene Ärmel und Kragenvarianten genäht, allesamt tragbar, natürlich selten perfekt. Eine reizende Version in Blautönen möchte ich heute näher vorstellen: sie hat Dreiviertelärmel und einen großen runden Ausschnitt. Ein besonders wirkungsvolles Detail ist der Ärmelabschluß mit den angeschnittenen Bändern zum Knüpfen. Außerdem hat sie sehr elegante Knöpfe erhalten.





Fazit: Superschnitt, mehr braucht man nicht zu sagen! Und die Bluse ist übrigens nicht das erste Modell aus dem Buch. Die Tangram Jacke als auch die Zirkus Jacke sind aus dem Buch, sowie ein Kleid das Anna genäht hat.
Stoff: ein Schatz geborgen aus dem Stoffdepot meiner Mutter…
Schnitt: Bluse aus dem Buch Selbstgenähte Garderobe nach Maß von Charlotte Auzou erschienen 2019 im Stiebner Verlag

Da warst du wirklich fleißig mit all diesen Blusen! Die blaue Bluse steht dir natürlich;) besonders gut. Klasse, dass du wieder einen gut passenden Lieblingsschnitt für dich gefunden hast. Ich vermute, dass du keine Anpassungen vorgenommen hast oder doch? Zu den Knopflöchern, die ich ebenfalls nicht gerne nähe, fällt mir nur ein, dass es Maschinen gibt, wo du den Knopf einlegst und sie das passendende Loch in einem Rutsch dazu nähen. Ich muss ein vier Phasen Knopfloch manuell nähen. Das geht schon, erfordert aber viel Ruhe und Geduld, die ich im Alltag nicht immer habe. Und dann liegt das Kleidungsstück… HG und viel Spaß bei hoffentlich sommerlichen Temperaturen mit den Blusen:) ellisschneiderfee
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Ich nähe auch mit solch einer Maschine. Anpassungen habe ich keine vorgenommen. Ich war tatsächlich fleißig, aber es ist einfach prima , wenn man einen tragbaren, sehr universell einsetzbaren Schnitt findet…Liebe Grüße, Silvia
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