{Blogtour} Sommerkleid aus dem Buch „Selbstgenähte Gaderobe nach Maß“

*** Kooperation mit dem Stiebner Verlag ***

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Ich liebe Bücher. Das war schon immer so. Bücher sind etwas Inspirierendes. Romane entführen in andere Welten, und laden ein zum Mitfiebern, Rätseln, Lachen und manchmal zum Weinen. Sachbücher sind zum Informieren da, oder zum Anregen lassen und manchmal kommt es auch zum tatsächlichen Umsetzen.

Dazu eingeladen hat der Stiebner Verlag: Ihr neuestes Buch „Selbstgenähte Gaderobe nach Maß“ sollte gebührend begrüßt werden. Und wer sagt bei einem so schönen Buch schon nein? Zu finden sind darin in einem Baukastensystem Oberteile, Röcke, Jacken und Jumpsuits sowie Kleider. Ich habe das Buch unzählige Male hin und her geblättert, bin aber an den Jumpsuits hängen geblieben. Doch da mein Stoff eher für ein Kleid geeignet war – wer will schon einen Jumpsuit, der den Po und seine Form besonders betont – wurde es ein Sommerkleid. Eines zum schellen Überwerfen und zum Strand gehen.

Ich könnte natürlich nun über unseren Roadtrip in Spanien schreiben, bei dem dieses Kleid sehr praktisch gewesen wäre oder meine Nähabstinenz, die durch dieses Kleid endlich beendet wurde. Aber wenn ich persönlich online nach einem Buch und den entsprechenden daraus genähten Modellen suche, dann interessiert mich etwas ganz anderes: Wie das Buch und das Nähen daraus „so ist“.

Hinter dem „so ist“ steckt vieles. Erfahrungswerte zum Gebrauch und den Schnittmustern. Ob die Größen entsprechend der Maßtabelle ausfallen. Und so vieles mehr! Ich werde zwar keine Besprechung schreiben, aber alles was mir so aufgefallen ist! Ich hoffe, damit dem einen oder anderen weiterzuhelfen.

Buch, Schnittmuster & Nahtzugabe

Das Buch ist toll, es ist großformatig (26cmx 22cm), Hardcover, also fest gebunden und es greift sich richtig hochwertig an. Die Modelle wirken modern, haben ein gewisses französisches Flair – die Schnittdesignerin ist Französin -, und sind trotz ihrer momentanen Schlichtheit besonders. Die Größentabelle geht von 34 (80/62/86) bis 44 (100/82/106), berechnet für eine Körpergröße von 165cm. Nach meiner jetzigen Erfahrung, fallen die Größen auch passend aus. Die Schnittmusterbögen sind übrings vorne und hinten(!) im Buchumschlag zu finden. Wer Angst vor Burda-Bögen hat: keine Sorge, sie sind kleiner und relativ locker bedruckt. Bevor ihr auch zu suchen beginnt, es ist keine Nahtzugabe inkludiert. Das steht im Abschnitt „zum Gebrauch dieses Buches“ am Anfang.

Sommerkleid nähen

Zu Beginn möchte ich kurz das Baukastensystem erklären:

Bei dem Kapitel  Kleider und Jumpsuits gibt es 4 Oberteile, 4 Unterteile und 2 Bundvarianten. Da gibt es z.B. ein Oberteil mit Knopfleiste und V-Ausschnitt, eines mit Schleifchen am Rücken usw. Dazu passen dann entweder der kurze Skater-Rock, der lange enge Rock oder eine der beiden Hosenvarianten. Zur Gestaltung der Taille gibt es zwei Bundvarianten. Neben den, auf sehr schönen Fotos gezeigten, Modellen steht dann: Kreation1: Oberteil1+ Unterteil2+ Taillenbund2. Und ebenso stückchenweise gibt es die Anleitung mit Text und teilweise Schritt-für-Schritt Fotos. Da muss man etwas herumblättern und sich sein Modell tatsächlich zusammenbauen.

Die Stoffmengen sind pro Block des Baukasten angegeben und auch der Auflageplan ist z.B. nur für das Oberteil 3 (110 cm bei 140 cm Breite), ein paar Seiten weiter für das Unterteil/ den Rock 1 (120 cm bei 140 cm), dann für den Bund (5 cm bei 140 cm). Wenn man alles zusammenzählt erhält man daher die zu großen Stoffmengen. Lt. Buch hätte ich viel mehr Stoff gebraucht als tatsächlich nötig. Da man natürlich die Schnittteile ineinander verschieben kann – außer man verwendet zwei verschiedenen Stoffe-, man braucht also in Wahrheit um einiges weniger. Ein Baukasten-System lässt sich aber nicht anders darstellen!

Im Buch sind die meisten Modelle (Kleider, Jumpsuits und Blusen) aus Viskose, also habe ich mir es leicht gemacht und auch Viskose vernäht. Der Stoff fällt toll und ist perfekt für den Sommer und leider ist dadurch auch der Zuschnitt etwas schwieriger. Im Buch steht übrigens auch explizit, dass die Belege nicht beklebt werden sollen, da der Beleg gleich gut fallen soll, wie das Oberteil.

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Wer immer Burda näht wird die Anleitung als sehr ausführlich finden, wer oft Indie-Pattern näht wird die eine odere andere Information vermissen. Dinge wie versäubern werden einfach vorausgesetzt. Was ich vermisst habe, sind die besonderen Verarbeitungstipps bei den schwierigeren Stellen. „Schwierig“ ist in diesem Zusammenhang vielleicht ein bisschen falsch, aber den Tunnel für das Band könnte man sicher etwas geschickter konstruieren. Auch die Seitennaht, wo beide Belege aufeinander treffen ist etwas „tricky“. Hier wäre für mich etwas nähere Information durchaus entgegen gekommen. Schlussendlich habe ich mich entschieden die Nahtzugabe Richtung Beleg zu drücken, die Seitennähte aufeinanderabgestimmt, und zum Schluss die Belege aufeinandergenäht – es schaut zumindendest richtig aus.

Abgewichen vom Original bin ich an zwei Stellen: Mein Rock ist 2 cm länger (da hab ich irgendwie komplett vergessen, dass man bei einem Tellerrock nur ganz knapp einschlägt, aber es schadet nicht) und den Gummi habe ich nach innen verlegt (den Stoffstreifen habe ich einfach innen angenäht, und den Gummi eingezogen).

Styling

Man kann das Kleid einfach überstreifen – super simple – und nein, nicht tadaaa und fertig bin ich. Denn damit das Oberteil so sitzt, dass es gut aussieht, braucht man etwas Zeit, einen Spiegel und eine zweite Person. Meine Hoffnung ist, dass es nun einigermaßen „eingestellt“ ist und nun schneller „sitzt“.
Ach, und wenn ich schon vom Styling rede, ein BH geht darunter nicht, bzw. müsste er schon ein besonders schicker sein, den man gerne auch zeigt.

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Fazit: Richtig schnell genäht und mit Effekt. Das Buch kann ich empfehlen. Allerdings, trotz der schlicht wirkenden Modelle, wäre etwas Näherfahrung vorteilhaft.

Stoff: Viskose gekauft bei Mytex, 2m

Schnitt: Baukasten-Sommerkleid aus dem Buch „Selbstgenähte Garderobe nach Maß“ – das Buch wurde uns kostenlos zur Verfügung gestellt

Buch: Selbstgenähte Garderobe nach Maß – Röcke, Hosen, Oberteile und Kleider im Baukasten-System von Atelier Charlotte Auzou, erschienen 2019 Verlag Stiebner, zahlreiche Foto und Illustrationen, Format 26cm x 22cm, fest gebunden, 5 Schnittbögen,     174 Seiten, ISBN978-3-8307-2075-1

Blogtour – Lasst euch inspirieren!
Montag, 16.09.2019 – eleonore-creative, und ich hier =)
Dienstag, 17.09.2019 – julique, pgdesign
Mittwoch, 18.09.2019 – meinlieblingsdings, lauriemmm
Donnerstag 19.09.2019 – wieder wir: petersilieundco (Silvia)
Freitag 20.09.2019 – kreamino, sewrender

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5 Gedanken zu “{Blogtour} Sommerkleid aus dem Buch „Selbstgenähte Gaderobe nach Maß“

  1. Das ist ein sehr hübsches Kleid! Besondere Details, auch wenn für mich die Inkompatibilität mit BHs ein Ausschluss Kriterium wäre. Das Buch klingt auch spannend. Aber mich verwirrt der Titel: von schnitten nach Maß ist in deiner Beschreibung keine Rede. Meint das also nur, dass man – wie bei jedem Schnittmuster- gradieren kann? Das ist bei diesem Titel enttäuschend…

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    1. Ohne BH fühle ich mich ehrlicherweise auch nicht 100% wohl, aber fürs Foto …
      Ja, gradieren muss man tatsächlich immer noch, eine Anleitung dazu ist mit im Buch. Ein Schnittmuster, dass sofort für jeden passen würde (also nach Maß ist), wäre nur möglich, wenn jeder es tatsächlich selbst zeichnen würde – auch etwas heftig =)
      Viele Grüße,
      Anna

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  2. Liebe Anna, ich finde dein Kleid herrlich! Die BH-Problematik kann ich allerdings gut verstehen. Ich trage unter solchen Kleidern im Sommer dann meist Neckholder-Bikini-Oberteile oder einen Neckholder-BH. Auch da blitzen die Träger immer mal durch, aber es stört mich dann nicht so sehr, wie bei einem normalen BH.
    Liebe Grüße,
    Steffi

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