Blaue Vintage Capri nach Burda & Spitzenbluse nach How to do Fashion

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Ich erinnere mich noch so gut, als ich letzten Sommer der Nähkursleiterin von meinem Plan erzählte die Capri Hose zu nähen und ihr das Originalbild zeigte. Da gab es gleich ihr eindeutiges Statement: „Schnitt und Stil der Hose grässlich, aber dir passt der Schnitt und es passt auch in deine Garderobe.“

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Inzwischen kennen wir uns im Nähkurs, nach vier gemeinsamen Jahren, daher sind wir bezüglich „was uns gefällt und was nicht“ sehr ehrlich und niemand ist dann beleidigt, es wird maximal eine Schnute gezogen.

Der Jeansstoff ist übrigens ein Rest von meinem Jeans

Etuikleid. Da hatte ich extra Stoff nachgekauft, da es ein schöner Blauton ist und ich noch einen Mantel/Jacke zum Kleid nähen wollte. Nur passte der Schnitt gar nicht. Der Zuschnitt der Jacke liegt im Schrank, bis ich vielleicht etwas neues daraus mache, und aus dem noch immer großzügigen Rest habe ich die Capri Hose zugeschnitten

Der Schnitt passte von Anfang an sehr gut. Die Nahttaschen waren unkompliziert, der nahtverdeckte Reißverschluss ebenfalls.Was mir aber von der Fertigstellung der Hose noch sehr deutlich in Erinnerung blieb, war das Einschlagen der Nieten, kurz gesagt eine Katastrophe. Die Nieten wurden hässlich, dass Werkzeug funktionierte nicht so wirklich und wurde sehr schnell kaputt. So in etwa alle drei Nieten ging was kaputt. Zum Glück hatte Mama noch von anderen Packungen das Zubehör über. Trotzdem entwickelten sich leichte Aggressionen beim Montieren der Nieten. Ich werde jedenfalls nichts mehr mit Nieten machen. Kurz darauf hab ich die Nieten alle entfernen und ziemlich wild und Freistil die Löcher mit der Hand genäht. ( Zum Glück Ton in Ton und unten auf den Waden, da sieht man es nicht so genau.)

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Die Bluse

Wenn man online nach einer Umsetzung des Schnittes Ronne von How to do Fashion sucht, findet man mehrheitlich nur die eine Variante, die ich selber auch schon zweimal genäht habe. Allerdings finde ich auch die zweite Version sehr hübsch, nämlich genauso wie es auf dem Produktbild präsentiert wird, weiß und in Lochstickerei. Manchmal, durchaus nicht immer, gefällt mir das vorgeschlagen Designmodell wie vom Schnitthersteller gezeigt und dann möchte ich meine Version/Kopie genau gleich. Stoffe mit Lochstickerei waren zum Glück (letzten Sommer) leicht in meinem üblichen Stoffgeschäft zu finden.

Zurück zur Bluse , Ronne Nr. 9 von How to do Fashion, da es ausnahmsweise ein moderner regulär erhältlicher Schnitt ist, werde ich den Schnitt etwas ausführlicher besprechen (Besprechung Version 1 hier).

Dass man abgesehen vom Papierschnitt alle anderen wichtigen Informationen (und damit meine ich überhaupt nicht die Nähanleitung) nur online findet, habe ich erneut lästig gefunden. Und: Warum auch immer ist beim Beleg das Stück zum Binden abgetrennt und ein separates Schnitteil, wozu?

Kauft man nach den Angaben das Material, hat man viel Stoff zum Verbraten. Der Stoffverbrauch ist wieder einmal sehr großzügig angegeben. Kein Wunder das im Hobby Nähbereich 40% des Stoffes verschwendet wird. Mir war logischerweise wichtig, dass das Muster senkrecht bei der vorderen und hinteren Mitte ist. Außerdem wollte ich unbedingt, dass die Löcher beim Beleg exakt übereinstimmen. Hat man übrigens einen Stoff, der kein Muster hat, das man irgendwie ausrichten will/muss, kommt man mit eindeutig weniger Stoff aus.

Genäht habe ich, nun, wie ich es halt im Normalfall zusammen nähen würde, und kleine Anpassungen gab es bei den Abnähern. Die Höhe der Taille ist verändert: da sind wir hinten leicht (ca. 3 cm) hinaufgerückt, nach vorne verlaufend weniger.Spitzenbluse2

Der Versuch in diesen Stoff Knopflöcher zu nähen scheiterte grandios schon auf dem Teststück und aus diesem Grund gibt es Druckknöpfe.

Was mich minimal stört ist: die Bänder sind für mich, wenn die Bluse gebunden ist, einen Ticken zu lange und umgekehrt für eine Schleife doch etwas zu Kurz. Ich würde da je nach Trage-Präferenz kürzen oder verlängern, ausser ihr findet die Länge so wie sie ist perfekt.

Die Foto sind zuhause entstanden unter tatkräftiger Assistenz von Bruno und Ronnie, danke Paul.


Fazit: Alles in allem mag ich die Bluse, sollte ich sie erneut nähen, dann ohne Kragen. Ich fühle mich in Blusen mit Kragen einfach nicht so richtig wohl. Stehkragen ist okay, aber so Krägen wie bei Polohemden, das mag ich- warum auch immer- einfach nicht. Und die Capri mag ich auch sehr, auch wenn ich absofort die Finger von Nieten lasse.

Schnitt: Bluse Nr 9 Ronne von How to do Fashion, Capri Burda 6/1957

Stoff: Bluse weiße Lochspitze, Capri blauer Jeanstoff

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14 Gedanken zu “Blaue Vintage Capri nach Burda & Spitzenbluse nach How to do Fashion

  1. Puh! Dann bin ich ja nicht die einzige, die mit Nieten ihre Probleme hat. Und ich dachte schon, ich wäre ein Grobmotoriker. Die Bluse und die Hose passen toll zusammen! Mit so einer Hose liebäugele ich schon länger, den Stoff dazu kann ich mir auch gut vorstellen – bei mir wäre ein Pythonmuster drauf.

    Allerdings ohne Nieten und ohne Schnüre.

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    1. Nö Nieten sind eindeutig ein allgemeines es funktioniert nicht wirklich wie es sollte Problem.
      Wenn deine Capri mit Phytonprint wird, dann wäre da noch zusätzliche Dekoration auch zuviel des Guten.
      Lg aus

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      1. Genau das war auch mein Gedanke. Ich habe vorhin dummerweise über Nieten geschrieben. Was ich meinte, waren eigentlich Ösen – mein letzter Versuch einer Jogginghose hat dazu geführt, dass beide Ösen jetzt weg sind. Einfach rausgefallen.

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  2. Ich finde die Variante auch noch viel schöner vom Oberteil, ich hab auch sehr lange überlegt ob ich mir so eines nähen soll. Mal gucken! Übrigens ist die Formatierung des Beitrags irgendwie sehr zerschossen, die Texte überlagern Bilder, sodass man sie kaum lesen kann. Schau mal ob’s bei dir auch der Fall ist oder es nur meine Ansicht ist.
    LG

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    1. Dann nähe dir deine Version, kann ich mir sehr gut an dir Vorstellen.
      Und du bist nicht allein, der Blogbeitrag hat aus unbekannten Gründen mätzchen gemacht, danke für den Hinweis. Bei mir hatte es bis gerade eben auch nicht kaputt ausgeehen.

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  3. Bei mir ist das auch schwierig zu lesen. Man muss das markieren, dann gehts.
    Ich hab schon länger beschlossen, dass meine Jeans ohne Nieten auskommen müssen – das war mir zu riskant. Eine fertig genähte Jeans mit störrischen Nieten zu versauen. Ausserdem haben wir ein Ledersofa – das mag die Nieten auch nicht so gerne.
    Das Outfit erinnert mich an das Titelbild einer alten Burda in meinem Fundus. Ich muss mal suchen gehen. So eins mag ich auch haben.

    LG
    Martina

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    1. Merci für Hinweis, das Problem sollte behoben sein.
      Ich denke ich werde zukünftig die Finger von Zeug lassen, dass mit einem Hammer und dergleichen in Stoff montiert werden muss.
      Lg Sabine

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  4. Die Outfit gefällt mir super gut. Für mich müsste die Bluse etwas länger sein (bis zur Taille), aber ich bin auch eine andere Altersgruppe.
    LG Anette

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  5. Ganz einfach WOW!
    Zum einen weil Hose und Bluse dir toll stehen und das Outfit so wunderbar an dir aussieht, zum anderen aber, weil die Fotos so schön geworden sind. Insbesondere die Serie aus vier Bildern mit den tobenden Hunden im Hintergrund. So viel Freude (bei allen auf den Bildern) habt ihr da eingefangen. Da geht mir das Herz auf.
    Vielen Dank für diesen schönen Beitrag und viel Freude bin deinen Kleidungsstücken! (Nieten werden eh überbewertet :P)
    LG Anma

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    1. Dankeschön
      Es hat auch enorm Spaß gemacht mit den Hunden zu fotografieren, die hatten einfach nur Spaß, auch wenn die immer kurz davor waren den Fotografen, mich oder Equipment umzumähen.
      Lg Sabine

      Gefällt 1 Person

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