Vögel als Inspiration – Unübertroffen: Der schöne Pfau

(read in English)

*** Kooperation mit Karlotta Pink ***

Indien türkis1

Woher willst du denn ein Pfauenfoto nehmen?„, war das Erste was Sabine fragte, als ich ihr erzählte, dass der Pfau einen Platz in meiner Vogelkollektion hat. Der Pfau hat sich unter meine Vögel geschlichen, weil ich wunderschöne Stoffe mit Pfauenmotiven hatte. Beide wurden in Indien hergestellt, was ich besonders passend finde, denn der Pfau ist der Nationalvogel Indiens (habe ich gerade auf einem Vortrag gehört).

 

Immer wenn ich einen Vogel ins Auge fasse, als Inspiration meine ich, merke ich, dass ich eigentlich sehr wenig über ihn weiß. Natürlich wissen wir alle, wie ein Pfau aussieht, dass er ein Rad schlägt, seine Federn  Pfauenaugen haben, aber sonst? Wenn ich an den Pfau denke, fällt mir zum Beispiel ein, dass sich Papa beim Spaziergang im Tierpark mächtig anstrengte den radschlagenden Pfau zu fotografieren, der dreht und wendet sich nämlich ständig … Wenn es dann klappte waren wir alle ganz stolz auf das Foto- zumindest glaube ich das, oder war nur Mama stolz? Ehefrauen sind ja bekanntlich immer sehr kritsch. Um die Wahrheit zu gestehen, ich weiß es nicht mehr so genau.

Die ursprüngliche Heimat des Pfaus ist Indien und Ceylon, wo er die Gebirgswälder und die Dschungel der Tiefebene bevorzugt. Wegen seines Gefieders wird er auf der ganzen Welt als Ziervogel gehalten. Der Hahn misst in seinem Hochzeitskleid über 2 Meter. Jeder kennt das schillernde Grün und Pfauenblau, genauso wie die Pfauenaugen an seinen Schwanzfedern. Pfaue lassen sich problemlos züchten und vertragen auch den Winter in unseren kalten Gegenden gut. Der balzende Pfau kann durch das Schütteln seiner Schwanzfedern eine Art Kastagnetten-Effekt, eine markantes Rascheln erzeugen, das für seine Auserwählte möglicherweise genauso wichtig ist, wie seine Farbenpracht.

 

Es gibt viele Geschichten über den schönen Pfau und seine krächzende Stimme. Meistens sind es Märchen oder Fabeln, die zur moralischen Erbauung verfasst wurden. Zum Beispiel die Erzählung über die Freundschaft zwischen Nachtigall und Pfau, die einander nie beneiden werden, weil sie sich ergänzen: Die Nachtigall, die mit ihrer wunderbaren Stimme das Ohr und der Pfau, der das Auge mit seiner Schönheit erfreut. Es gibt auch eine berühmte Fabel des Phaedrus, die genauso die unterschiedliche Verteilung der Gaben thematisiert. Der Pfau will letzendlich für einen schöneren Gesang doch nicht auf sein prachtvolles Gefieder verzichten. Und die Göttin Juno urteilt: „Wahres Glück findet nur jener, der seinen eigenen Wert kennt und ihn schätzt und sich nicht vergeblich danach sehnt, anders zu sein, als er ist.

Das mit der Stimme des Pfaus hat in der Realität so seine Bewandtnis. Wir waren regelmäßige Besucher eines Hühnerzüchters. Dieser Mann, spezialisiert auf zwei oder drei sehr schöne Hühnerrassen, hatte natürlich, wie das eben so ist, noch allerhand anderes Getier. Da gab es zum Beispiel auch Kaninchen und sogar Ziegen. Ich weiß nicht mehr wie wir darauf gekommen sind, jedenfalls erzählte er, dass er auch einmal einen Pfau besessen hätte. Aber von diesem hatte er sich wieder getrennt, weil ein Pfau abgesehen davon, dass seine Stimme nicht sehr schön ist, oft gleich eine Stunde schreit:  „Und das hält kein Mensch aus …“ Das gesagt von einem Mann, der oft 30 Junghähne und mehr hatte. Die sind, wenn sie erst einmal richtig krähen können (das müssen sie zuerst ein bisschen üben), auch eine akkustische Herausforderung. Wir hatten nämlich einmal 4 Junghähne und die traten gemeinsam zum morgendlichen Wettkrähen an (so ab 4 Uhr früh) und haben unseren hühnerungeübten Übernachtungsbesuch ganz schön fertig gemacht – und auch uns …

 

Das Modell: Ich habe sehr viel über Pfaue gesprochen, aber noch nichts zu meinem Nähprojekt gesagt. Bei der neuen Sommerkollektion von Karlotta Pink gibt es diese hübschen Bordürenstoffe mit den Pfauenmotiven. Das kam mir mit meinem Vogelprojekt natürlich sehr gelegen. Also habe ich Specht und Rotkehlchen etwas nach hinten verschoben und mir dieses hochsommerliche Ensemble genäht. Die Tunika ist ein sehr einfacher Schnitt aus Anna Extra Simplicity Meine Nähmode Easy 2017 Modell1. Ich habe bereits die kurze Variante genäht (Modell2) – sie wird uns bei der Taube begegnen. Die Kurzvariante hat angesetzte Ärmel – und das funktioniert überhaupt nicht: Ich weiß nicht genau warum die Schnittersteller glauben, sie müssten einen Ärmel mit Armkugel liefern, wenn eigentlich ein angesetztes Rechteck genügen würde. Die lange Tunika dagegen ist gut zu nähen (bei angeschnittenen Ärmeln kann ja eigentlich nichts passieren). Man könnte sie sicherlich als kurzes Kleid tragen, für mich stand von Anfang an fest, dass ich sie mit einer Hose (La mia Boutique Juli 2000, zu sehen auch bei meinem Fischmodell) ergänzen werde. Für die Hose hatte ich zwei Farbnuancen zur Wahl (aus meinem Schrank!!) und diese Hose war eigentlich mein Versuchsmodell, aber sie passte so gut, dass ich bei diesem Stoff blieb und beschloss, die Tunika mit farblich passenden Belegen aufzufrischen. Und weil das Ganze schon so indisch aussieht, habe ich ein paar Perlen aufgestickt.

 

Fazit: Ein sehr sommerliches Ensemble, den Fotonachmittag in Augsburg hat es gut überstanden und war überraschend angenehm zu tragen. (Ich war ein wenig in Sorge, dass die Hose platzen könnte, da dieser Stoff nicht nachgibt – das ist mir nämlich schon passiert. Aber nein, ich bin oft in der Hocke gewesen (zum Fotografieren) und am Baumstumpf gesessen… und sie ist immer noch perfekt.

Schnitt: Tunika: Anna Extra Simplicity Meine Nähmode Easy 2017 Modell 1; Hose: La Mia Boutique Juli/2000 Modell 39

Stoff: indischer Blockprint von Karlotta Pink – für dieses Projekt unentgeltlich zur Verfügung gestellt; Hosenstoff aus meinem Schrank

Verlinkt zu RUMS, CreateInAustria.

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6 Gedanken zu “Vögel als Inspiration – Unübertroffen: Der schöne Pfau

  1. Guten Morgen,
    danke für deine schöne Abwechslung an diesem Morgen. :-)
    Ein netter Pfauen-Post und auch deine Tunika steht dir ausgezeichnet!
    Ich wünsche dir einen schönen guten Morgen und heute am Feiertag viel Zeit für dich.

    Herzlichst,
    Annette

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