Diese 11 Tipps kommen von meiner fabelhaften Nähkursleiterin, einer ausgebildeten Damenschneiderin mit Weiterbildung zum Herrenschneider und Trachtenschneider. Oft sind es nur Kleinigkeiten, die einem das Nähen um einiges erleichtern und das Vergnügen deutlich steigern.
Tipp #1: Stoffe Vorbehandeln
Stoffe vorwaschen oder ganz heiß mit viel Dampf bügeln. Stoffe gehen ein – besonders Naturfasern, und verlieren teilweise viel Farbe. Mehr dazu findest Du bei unseren Tipps zum Stoffe Vorwaschen.
Tipp #2: Die Größenwahl
Die Schnittgröße immer von der Oberweite ausgehend wählen – abgesehen von Hosen und Röcken. Der einfache Grund ist: Anpassungen an der Oberweite sind am schwierigsten. Der Taillenumfang passt in den seltensten Fällen. Bei Bedarf eine andere Grösse für die Hüfte wählen.
Tipp #3: Schnittmuster übertragen
Alle und zwar wirklich alle Markierungen beim Abpausen des Schnittes vom Schnittmusterbogen aufs Papier und vom Papier auf den Stoff übertragen. Die Abnäher mit dem Kopierrädchen übertragen.
Tipp #4: Nahtzugaben
- Ausschnitt und Wiener Nähte 1 cm
- Seitennähte, Ärmel und Ähnliches 1,5 cm
- Saum 5 cm
- Bei Hosen am Hintern 4-5 cm Nahtzugabe und dies nach dem Nähen auch nicht wegschneiden
Tipp #5: Erstmal nur zusammenheften
Die ausgeschnittenen Stoffteile mit dem größtmöglichen Stich zusammennähen (ohne Rückstick zur Nahtsicherung) und anprobieren, Passform anpassen und neu zusammennähen.
Tipp #6: Bügeln, Bügeln, Bügeln
Bügeln kann man nie genug.
Tipp #7: Verstärken von Ausschnitten
Nahtband verwenden: Bei Ausschnitten auf die Nahtlinie aufbügeln, bei dehnbaren Stoffen in der Schulternaht oder auch bei Wiener Nähten und schräg im Fadenlauf geschnittenen Stoffen. Wieso? Verhindert das Ausleiern.
Tipp #8: Achtung, Schere!
Die Schere kommt immer zum Schluss – sonst ist die Hose schnell zu kurz!
Tipp #9: Vorsicht beim Muster
- Mehr Stoffverbrauch (deutlich mehr)
- Neben Fadenlauf ist auch die „Wuchsrichtung“ des Musters zu beachten
- Den Stoffbruch am Muster ausrichten
- Karo und geometrische Stoffe sind besonders gefährlich
- Mit der schönen (rechten) Seite nach außen – also sichtbar – zuschneiden und das
- Muster an einzelnen Stellen zusammenstecken
- Und für besonders Ambitionierte „pattern matching“
Tipp #10: Stecknadeleinsatz zahlt sich aus!
Immer schön mit Stecknadeln stecken. Mag vielleicht mehr Aufwand sein, ist aber sinnvoll!
Tipp #11: Die Sache mit der Nahtzugabe
Probleme mit dem Einhalten der Nahtzugabe: Entweder beim Schnittübertragen die Nahtlinie nachradeln oder mit Kreide einzeichnen oder mit dem Kantenlineal nähen.
Ich hoffe Dir können diese Tipps weiterhelfen. Mir haben sie das eine oder andere Nähprojekt gerettet.
Für später merken:
Besonders vorwaschen stimmt! Super Beitrag, danke!
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Schöne Auflistung! Kannst Du bei der nicht zurückzuschneidenden NZ am Hintern noch die Begründung nennen? Ich vermute zwar etwas…aber sicher bin ich nicht. Danke 😊
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Nochmals bei meiner allwissenden Nähkursleiterin vergewissert.
Begründung für die Nahtzugabe ist ganz simpel, einfach damit man die Hose weiter machen.
Lg Sabine
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