Den Jack Tar Bag von Merchant&Mills habe ich schon öfters gesehen, bewundert, nach dem Schnittmuster gesucht und in Anbetracht der Kosten das Projekt wieder verworfen – es kostet (für eine wirklich simple Tasche) über 15€ … Aber dann kam dieser Sommer bzw. der geplante Sommerurlaub und unser alter VW Bus der nicht fertig werden wollte (lange Geschichte). So wurde diese Tasche zu einem Frustbewältigungsprogramm, zumindest der Materialkauf. Denn normalerweise würde ich bei Gesamtkosten von über 90€ für eine relativ einfache Tasche (inkl. Schnittmuster) doch etwas schlucken.
Gekauft habe ich alles und zwar wirklich jedes einzelne Stückchen vom Oilskin (auch Merchant&Mills und den Preis absolut wert) bis zu den Nieten und Magnetverschlüssen bei Sew Nice am Attersee (Ö). Eine wunderschöne Gegend zum Urlaub machen, wenn man nicht gerade sehnlichst auf den Urlaubsstart/Mechaniker wartet. Hier gibt es also dieses kleine, leicht versteckte und gut ausgestattete Stoffgeschäft, bei dem man durch das Fachsimpeln mit Rosmarie auf viel zu viele Ideen kommt. Ich habe immer noch 2m von dem perfektesten dunkelblauen Crepe in meinem Lager, der auf seinen Einsatz wartet.
Aber zurück zur Tasche. Tatsächlich war sie das erste Nähprojekt nach dem Urlaub. Und der Grund wieso ich endlich mein Geburtstagsgeschenk bei meinem Freund eingelöst habe. Wer hätte gewusst, dass ich jetzt unbedingt eine Schneidematte und einen Rollschneider haben wollte, nachdem ich mich im Frühling komplett geweigert hatte diese Dinge anzunehmen. Aber Schneidematten habe ich einfach immer mit Patchwork (und meiner Oma und ihren Projekten) verbunden – wobei ich momentan durch diese Idee auch auf Patchwork Lust bekommen habe. Mit Schneidematte ging danach alles relativ flott. Und ganz zum Schluss habe ich auch tatsächlich das Schutzsystem meines Rollschneiders verstanden. Bis zu diesem Moment hatte ich nicht verstanden wieso er machmal besser und manchmal schlechter schneidet.
Für das Innenleben habe ich einen Print aus lauter schicken Retro-Bussen ausgewählt – passend zum Anlass. Von diesem hatte ich dann tatsächlich etwas zu wenig. Aber ich kann mich noch so schwammig erinnern, dass ich beim Einkaufen gesagt habe, dass die Innentasche eher eine Option ist, die gerade bei der Dimension der Tasche (sie ist mehr ein rießengroßer Beutel) nicht so unbedingt notwendig ist. Ob ich dieser Aussage immer noch genau so zustimmen würde, weiß ich nicht. Ich habe also eine relativ kleine Innentasche aus den Resten gebastelt – genau passend für ein Smartphone.
Eine zweite Neuanschaffung war dann noch notwendig: Eine Gürtelzange hat für die Herstellung der Löcher im Lederriemen noch gefehlt. Mein erster Versuch mittels Hammer und Nagel hat nicht genug Weite geschaffen. Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich für die dickeren Löcher männliche Hilfe gebraucht habe, genauso wie zum „Stylen“ der Tasche.
Fazit: Zum Fotografieren habe ich allerhand Dinge „hineingestopft“ von Jacke über diverse Elektrogeräte, die ich normalerweise tatsächlich mit mir herumschleppe. Ich erwarte gute Einsatzmöglichkeiten im Sommer zum Baden und eventuell auch als Transportmöglichkeit für Nähprojekte. Ich habe leichten Respekt davor sie richtig voll zu stopfen, da ich immer das Gefühl habe, dass meine selbstgenähten Nähte zu wenig aushalten.
Schnittmuster: Jack Tar Bag von Merchant&Mills
Stoff & Materialien: lt. Schnittmuster, Dry Oilskin von Merchant & Mills, Retro-Bus von Birch Fabrics, alles lokal bei Sew Nice am Attersee (Ö) gekauft
Update: Immer noch wenig im Einsatz, aber mittlerweile habe ich den Schnitt (damit es sich gelohnt hat) nochmals genäht und zwar aus Ananasstoff.
Verlinkt zu Creadienstag, HoT, Dienstagsdinge, AWS, DDD, SewLaLa, CreateInAustria, WOF.
Extrem coole Tasche. Vor allem das Material macht aus dem schlichten Schnitt ein stylisches Teil.
Liebe Grüße von Ina
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Danke! Oilskin ist echt ein tolles Material. Kann ich nur empfehlen. VG, Anna
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Na, da musste ich jetzt gleich mehrfach grinsen, als ich deinen Beitrag gelesen hab. Gehts mir mit dieser Tasche nämlich GANZ GENAU gleich und sie steht auch schon laaaange auf meiner Liste! :-) Oilskin hab ich grad gestern das erste Mal vernäht – leck ist das ein geiler SToff! Ich bin ganz hin und weg und träume seither von einer Jacke aus Oilskin. Naja, muss ich vermutlich ein bissl mehr arbeiten, damit sich das ausgeht. *g* Eine tolle Tasche, die Busse passen wunderbar als Innenstoff, lg Alina, die es damals ja nicht zur Rosmarie geschafft hat, um dich zu treffen. :-(
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Jaaaa, der Stoff ist wirklich einfach Hammer – würde ich sofort wieder vernähen. Und er ist seinen Preis echt wert!!!
Am ersten Adventswochende bin ich wieder in der Gegend. Ich schreib dir noch eine Email! Vl hab ich bis dahin ja wieder ein Projekt für das ich Oilskin brauche 😉 VG, Anna
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90€ für eine Tasche ist wirklich nicht ohne! Da würde ich auch erst mal schlucken! Aber die Tasche ist wirklich super geworden!! Außen- und Innenstoff sind klasse!
Ich träume auch schon lange von einer Jacke aus Oilskin und habe mir erst letzte Woche „Fühlproben“ bestellt, damit ich mir besser vorstellen kann, wie dick bzw. fest der Stoff ist. Da man aber für einen Parka doch schon eine ganze Menge von diesem Material braucht, muss ich noch etwas sparen. :-)
LG
Natalie
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Wenn ich nicht Aufmunterung gebraucht hätte, gäbe es diese (doch sehr teure) Tasche tatsächlich nicht. Der Oilskin ist “frisch von der Rolle“ etwas bockig, lässt sich aber toll vernähen und hat einfach dieses unperfekte Aussehen. Unbedingt ausprobieren! VG, Anna
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