Noch mehr Latzhosen

Erinnert ihr euch noch an meine Latzhose aus dem Dirndl? Ich fand den Schnitt großartig (saß sofort perfekt). Die Gemütlichkeit der Latzhose ist so toll, dass ich mich entschieden hatte, eine weitere zu nähen. Weil ich mich nicht zwischen zwei Leinenstoffen entscheiden konnte, habe ich beschlossen einfach zwei zu nähen.

Allerdings nicht ganz identisch, ein bisschen Abwechslung darf sein. Darum habe ich nun drei kurze, ähnliche, aber doch unterschiedliche, Latzhosen. Mal abgesehen von den unterschiedlichen Stoffen und so. Da es allerdings immer wieder spannend ist, wie unterschiedlich ein Schnitt mit minmalen Veränderungen und einem anderen Material wirkt, möchte ich euch diese Hosen trotzdem heute zeigen.

Eigentlich dachte ich, dieser Beitrag existiert schon seit langem. Die Bilder sind, wenn ich mich nicht irre, von 2020. Tatsache ist, es waren zwei Absätze mit Text als Entwurf und Bilder in der Mediathek vorhanden. Aber mehr gab es nicht. So kann man sich täuschen. Darum wird dieser Betrag vermutlich knapp oder sogar sehr knapp ausfallen.

Der Schnitt ist der gleiche wie von der ersten Latzhose und auch der letzten in rosa, die ein oder zwei Jahre danach genäht wurde. Nur beim Latz hatte ich ein paar Änderungen vorgenommen, soll ja auch nicht ganz langweilig werden beim Zuschneiden und Nähen. Bei der violetten Hose geht er höher hinauf. Es gab auch die Überlegung die violette Latzhose mit langem Bein zu machen.

Nachdem ich keine besonderen Ereignisse mit dem Nähprozess verbinde, gehe ich davon aus, dass alles wie am Schnürchen lief. Schließlich ist der Schnitt schon erprobt und angepasst. Der Latz und die Taschen sind immer mit einem hübschen Baumwollstoff gefüttert. Hinzugefügt ist ein Formbund. Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich minimale Fehler der ersten Version korrigiert.

Neu sind die Hosentaschen am Po für die grüne Version. Auch wenn ich diese nie verwende, sind sie ein zusätzliches Gestaltungselement auf dem einfarbigen Stoff. Auch die doppelte Steppnaht wirkt sehr gut auf dem hellen Stoff. Das sind die kleinen Details, die aus jedem Modell etwas Besonderes machen.

Eine kleine Herausforderung war es die farblich harmonierenden Metallschließen zu bekommen. In meinem Laden vor Ort gab es nur Silberne, aber zu Violett und Olive schienen andere Farben viel passender. Die schlussendlich verwendeten Schließen wurden mir netterweise von einer Freundin mitgebracht. Der spannendste Moment bei der Ausfertigung war natürlich das Einschlagen der Knöpfe. Es ist jedes mal ein alle Daumen drücken, dass es klappt und nix sich verbiegt oder schief wird.

Beim Fotografieren stand mir Megan zur Seite. Ihr seid ihr schon einmal in diesem Popover Beitrag begegnet. Auf Instagram findet ihr sie auch, dort zeigt sie ihre selbst genähte Kleidungsstücke und wunderschöne Wäsche- ihre besondere Spezialität.

Obwohl ich die Latzhosen großartig finde, kamen sie letzten Sommer nicht zum Einsatz (zusammen mit den anderen genähten Kleidungsstücken aus dem gleichen Zeitraum) einfach weil ich zugenommen hatte. Auch wenn Leinen gerne deutlich weiter wird, war ich nicht willens mich da reinzuzwängen und darauf zu warten dass der Leinenstoff nachgibt oder viel schlimmer eine Naht überdehnt wird oder sogar platzt. Umso erfreulicher ist es, dass ich diesen Sommer wieder reinpasse und sozusagen den Sommer in meinen Latzhosen wohnen kann. Sie sind einfach so gemütlich und praktisch sind sie auch.

Alle anderen Kleidungsstücke, die nicht mal eben mit zwei Nähten angepasst werden können, müssen einfach warten bis sie wieder zur Figur passen. Vereinzelt trenne ich mich von einem Kleidungsstück, dass langfristig gesehen, immer zu knapp genäht bleiben wird. Aber bei Kleidern wie dem Popover oder dem Kielo kommt es zum Glück nicht so darauf an, ob die Taille 2 cm mehr hat oder nicht. Nur bei genähten Hosen, die ja schön auf Figur und Taille gearbeitet sind, heißt es warten und/oder ehrlich sein…


Fazit: Die beiden Latzhosen sind Basic-Stücke, die ich gerne in meinem Schrank habe und mich darüber freue sie anzuziehen. Leider habe ich bereits das eine oder andere Stück genäht, einfach weil es mir optisch gefiel, aber ich musste danach feststellen, dass ich es gar nicht unbedingt anziehen wollte. Es passte nicht zu meinem Stil. Aber jede Hobbyschneiderin wird so etwas schon erlebt haben.

Stoff/Material: Leinen von myTEX

Schnitt: Burda 9/1973, moderne Alternative: Jenny Overall&Trousers von Closet Case und sonst findet man bei Simplicity, Kwik Sew oder New Look auch Latzhosen Schnitte

Fotos: Dani von Fotospuren und Marco von Mr-Foto vom Fototeam Luzern

Verlinkt zum MMM. Dort gibt es noch viele andere selbstgenähte Kleidungsstücke zu sehen.


8 Gedanken zu “Noch mehr Latzhosen

  1. Wunderbare Stücke! Ich bin auch immer wieder fasziniert, wie unterschiedlich die Stücke in anderen Farben wirken. Toll genäht und wie schön, dass die Stücke in diesem Jahr wieder getragen werden!

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    1. Es ist immer wieder faszinierend was ein anderer Stoff schon alles ausmacht. Ich kann gar nicht beschreiben wie erfreut ich war gemütlich in die Latzhosen reinzupassen, war letzten Sommer bei den kurzen Hosen immer etwas knapp dran.
      LG Sabine

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  2. Wunderschöne Latzhosen bzw. wohl treffender Latz-Shorts. Ja, ich glaube, sie gefallen deshalb mir besonders, weil es kurze Hosen sind. Schön übrigens mal wieder von Dir zu lesen!
    LG Manuela

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    1. Ich hatte eine jetzt fast jeden Tag in meiner Freizeit an. Ahhh ich liebs, auch die drei geräumigen Taschen, einfach so praktisch. Kurz drauf war ich im Kielo unterwegs und ganz äh wohin soll ich mein Handy stecken.
      So einmal im Monat versuche ich was zu Posten, ich nähe gerade ganz wenig, aber zum Glück schlummern ein paar Bilder auf der Festplatte und ansonsten gibt es halt aktuell viel gehäkeltes.
      LG Sabine

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