Die „Frida“ Bluse

Dieser Stoffprint ist eindeutig von Prida Kahlo inspiriert. Viele andere Designer und Modeschöpfer haben in den letzten Jahren das Thema „Frida Kahlo“ aufgegriffen. Sich von ihrer Frisur, ihrem Stil, ihrer ethnisch inspirierten Kleidung, den Farben anregen lassen. Zum Beispiel: Jean Paul Gaultier 1998, Christian Lacroix Winter2001, Antonio Marras Herbst/Winter2005/2006, Raffaella Curiel Frühling/Sommer 2008, Moschino Frühling/Sommer 2012, Maria Hoffmann 2012, Lena Hoschek 2013, Alberta Ferretti Frühling/Sommer 2014, Ayla Bar Frühling/Sommer 2014, Dolce&Gabbana Frühling/Sommer2017, Isabel Marant Herbst/Winter 2017/2018, Giada Curti Frühling/Sommer2018 und und und…

Wer aber war sie? Eine der wenigen bekannten Malerinnen, eine Egozentrikerin, eine Meisterin der Selbsdarstellung, eine kranke, verkrüppelte Frau? Magdalena Carmen Frida Kahlo Y Calderon wird 1907 in Coyoacan, in einem Bezirk von Mexiko-Stadt geboren. Bereits im Alter von sechs Jahren erkrankt sie schwer, wodurch ihr rechtes Bein und ihr rechter Fuss sehr dünn und empfindlich werden. Da beginnt sie ihre körperlichen Mängel in Männerhosen und langen mexikanischen Röcken zu verstecken. Sie will Ärztin werden. Mit fünfzehn Jahren wird sie an der Escuela Nacional Preparatoria aufgenommen, der renommiertesten weiterführenden Schule in Mexiko. Das lebendige und kommunistisch geprägte Klima gefällt ihr und sie tritt der nationalsozialistischen Studentenbewegung bei. Mit achzehn Jahren wird sie bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt und ist nach 22 Operationen jahrelang ans Bett gefesselt. In dieser Zeit beschäftigt sie sich mit Literatur und beginnt zu malen. Geprägt von Einsamkeit und Isolation malt sie sich selbst, bemalt ihr Gipskorsett, malt ihr Unglück, ihre Ängste, ihr Leiden. Nach vier Jahren kann sie wieder aufstehen und tritt der kommunistischen Partei Mexikos bei. Ihre Bilder zeigt sie dem berühmtesten Maler Mexikos Diego Riviera, der sich in ihre Arbeiten und schließlich in sie selbst verliebt. Sie heiraten und damit öffnet sich eine neue Welt für Frida. Das Ehepaar reist in die USA. Frida lernt berühmte Personen kennen und wird selber durch ihre besondere Erscheinung berühmt. 1942 beginnt sie an derAkademie der Künste La Esmeralda zu unterrichten. 1953 steht ihr künstlerisches Schaffen zum ersten Mal in einer Ausstellung in ihrer Heimat im Mittelpunkt. Im selben Jahr wird ihr ein Bein amputiert und 1954 stirbt sie im Alter von 47 Jahren. Ihr Kleidungsstil , die Tehuana-Tracht, mit kastigem Oberteil und weitem Rock, und ihre markante Frisur mit Blumen und aufgesteckten Zöpfen prägten das Frida Kahlo-Bild ihrer Zeitgenossen und unsere heutige Vorstellung von ihr. Ich gebe es zu: Ich erwarb ein Buch (Frida Kahlo Stilikone) über sie, weil mich die Farben der Titelfotografie, einem fotografiertes Porträt von ihr, so beeindruckten.

Ich habe den Stoff nicht gekauft um eine Homage an Frida Kahlo zu schaffen, sondern schlicht wegen der kräftigen Farben und dem großen plakativen Muster. Als Schnitt kam eine Bluse aus Simplicity zum Einsatz, den ich bereits hier (Mein Fisch-Modell) und hier (Frühling, Sommer, Herbst und…) gezeigt habe.


Fazit: Eine starkfarbige Bluse, die munter macht. Zur Zeit fühle ich mich darin allerdings gar nicht wohl. Vermutlich braucht sie ein besseres Selbstwertgefühl, als ich es gerade habe…

Stoff: Baumwolle

Schnitt: Simplicity Meine Nähmode 3/2016 Modell 27 oder New Look Pattern 6376,

Viele weitere schöne Nähideen gibt es bei MMM zu sehen.


10 Gedanken zu “Die „Frida“ Bluse

  1. Das finde ich auch! Die Rückenlösung ist interessant, vielleicht wirst Du Dich im Sommer damit wohler fühlen. Fröhliche Ostertage! Tily

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  2. Manchmal beeinflusst das Kleidungsstück ja auch umgekehrt wie wir uns fühlen, von daher solltest du es unbedingt tragen! Ich danke dir für die kleine lebenszusammenfassung, das ist schon sehr interessant… ganz liebe Grüße, Sarah

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  3. Der Frida-Kahlo Trend bei den Stoffdesignern ist mir im letzten Jahr auch schon aufgefallen. :-) Ich weiß nicht so genau, ob ich den Style von Frida Kahlo so mag, mir ist ihre Kunst teilweise einfach zu bunt und ihre Selbstinszenierung zu narzisstisch. Aber Deine Bluse ist wunderschön geworden und die Farbigkeit des Stoffs ist wirklich toll!
    LG und einen schönen Start in den Frühling

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    1. Mein Verhältnis zu ihrer Kunst ist ebenfalls durchaus kritisch, aber um einen wirklichen Eindruck zu erhalten müsste man Originale sehen. Selbstinszenierung ist ganz viel dabei, die ungewöhnlichen Farben und Muster ihrer Kleidungfaszinieren mich aber durchaus, liebe Grüße, Silvia

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