Es sind wieder zwei Nadelbriefe entstanden, das Meer und die Qualle. Beim Meer hatte ich von Anfang an die Idee etwas mit einer Krake oder einem Oktopus zu machen. Ich mag diese Tiere einfach ungemein. Die Qualle wollte ich eigentlich auslassen, da ich die Qualle meiner Mama grandios finde und ich nicht wüsste, wie ich sie besser umsetzten sollte. Aber Pläne ändern sich.
Das Meer
Legenden, Mythen, Seeungeheuer, Monsterkraken. Da ich den Oktopus für ein sehr faszinierendes Tier halte, wusste ich sofort, der muss beim Thema Meer auf den Nadelbrief drauf, von der Umsetzung war alles noch sehr vage, irgendwie bunt oder so. Dann machte ich lange keine Nadelbriefe und schließlich, gewissermaßen als Wiedereinstieg ins „Große Nadelbriefjahr von Frau Nahtlust„, den Nadelbrief Anatomie. Dieser Stil gefiel mir so sehr, dass ich unbedingt noch etwas in der Art sticken wollte. Ich machte mal eine kleine, grobe Skizze. Eine Krake die aus den Untiefen, wie auf den alten Landkarten, ein Schiff umschlingt und vielleicht in die Tiefe reisst. Meine Skizzen sind immer ganz klein, maximal 3 cm, ich bin einfach ein Freund der Miniatur.
Danach entstand eine große Skizze in Originalgrösse, die ich auf Pauspapier apkopierte. Jetzt hieß es warten auf eine sonnige Stunde und um die Vorlage durchzupausen. Das Übertragen auf den dunklen Stoff ist noch immer ein schwieriger Fall. Wenn der Stoff dünn genug ist, kann man, bei sehr gutem Licht, mit einem weißen Buntstift übertragen. Bei einem groben Motiv habe ich auch schon mit Kopierpapier durchgerädelt.
Als nächstes stellte sich die Frage: Welcher Stich würde meinen Ideen am besten entsprechen? Zuerst probierte ich es mit dem Rückstich und mit dem Stielstich. Sah beides nicht so überragend, also nochmals raustrennen. Ich verwendete schlussendlich Couching als Technik. Couching wird eindeutig nicht meine neue Lieblingstechnik. Der Nadelbriefe wäre schon beinahe passend zum Thema „Unvollendet“ geworden. Ich habe mich trotzdem zum Weiterarbeiten aufraffen können und jetzt, wo er fertig ist, bin ich sehr glücklich mit dem Ergebnis. Das Innere fällt wie immer ganz schlicht aus. Ein naturbelassener Baumwollstoff und schwarzer Filz, mehr nicht.
Die Qualle
Diese wollte ich eigentlich gar nicht machen, da, wie eingangs schon erwähnt, ich die Version meiner Mama fabelhaft finde. Beim Entwickeln des Meeresthemas hatte ich dann die Idee zu einer Qualle in leuchtendem Blau vor einem dunklen Untergrund. Also dachte ich mir, ich versuche mein Glück. Leuchtendblau ist es nicht geworden. Es wurde eher ein pastelliges Farbverlaufsgarn mit blauem Organza.

Den Organza habe ich an den Kanten mit einer Kerzenflamme versiegelt und auch ein bisschen geformt. Mein Quallennadelbrief ist dreidimensional, die Qualle plustert sich richtig auf und wirkt eher expressiv. Die Umsetzung hat durchaus ästhetische Reize und Potenzial. Trotzdem bin ich nicht so ganz hundertprozentig überzeugt. Als Futter gibt es in der Innenseite nochmals Organza und schwarzen Filz, ganz langweilig wie gewohnt.
Fazit: Grafische Umsetzungen, ja gerne, aber nicht mit Couching. Trotzdem waren es spannende Themen und die Arbeit hat richtig Lust auf weitere Nadelbriefe und, vor allem, auf die unerschöpflichen Möglichkeiten der Stickerei gemacht.
Nadelbriefjahr von Frau Nahtlust – alle anderen Nadelbriefe sind unter dem Schlagwort „Nadelbrief“ zu finden.
Tadaaa! Jetzt darf ich kommentieren und kann direkt sagen: großartig! Ich mag dieses Skizzensticken und finde, dass das einen ganz wundervollen Effekt ergibt. Das muss ich mal versuchen! Und deine Qualle: auch ein Traum – diese Farben! Sehr cool. Couching ist auch nicht meins, das dauert ewig und ist für mich für den Aufwand zu wenig Effekt – zumindest erging mir das bei meinem letzten Versuch so. Aber mitunter hat es bestimmt seinen Zweck und damit seine Verwendung. Danke dir fürs Verlinken. Auf in den Endspurt! LG. Susanne
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Dankeschön.
Couching sieht eigentlich dann toll aus, wenn es ein Effektgarn ist. Gerade wenn es ein Garn ist das sich sonst nicht gut Sticken lässt, ist die Technik super. Aber bei so dünnen ordinären Garn ist es einfach eine Geduldsaufgabe.
LG Sabine
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Juhu, ich kann wieder kommentieren! Ich finde beide Teile großartig, die Idee mit dem Riesenoktopus ist der Hit. lg, Gabi
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Hach die fiese Technik, ist bisher noch nie passiert.
LG Sabine
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Oh wie wunderschön. Ich mag Deine Skizzen. Das sind schon immer kleine Kunstwerke.
Das Couching hat sich aber mehr als gelohnt, auch wenn es sehr mühsam war.
Auch die Qualle ist super geworden. Bin ganz begeister.
Liebe Grüße
Monika
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Wie es dann fertig war, hat mir das ganze sehr gefallen, nur bis dahin, war es sehr sehr mühsam.
Aber es ist doch öfters so, das einem die Motivation verlässt, obwohl man eigentlich weiss das es sich lohnt durchzuhalten.
LG Sabine
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