Ost/Westliche Berührungen – Der Kimono

Kimono rot Aborigine5
*** Kooperation mit Karlotta Pink und SO! Pattern ***

Miss Fisher lässt grüßen„, sagte Sabine, als sie die Fotos von meinem kurzen Kimono sah. Und sie hatte ganz recht: 1914 führte Paul Poiret den Kimono in der Damenmode ein. Die schlichte Eleganz und ein Hauch von Exotik machten den gerade geschnittenen Kimono geradezu zum idealen  Kleidungsstück der Zwanzigerjahre. Seit dieser Zeit ist das japanische Kleidungsstück immer wieder ein beliebtes Thema in der Mode. Als enge Wickeljacke oder großzügig geschnittenen Kimonomantel, fast in der klassischen Form oder als kleines Zitat mit typischer Ärmelform, charakteristischem Muster oder breiten Gürtel findet man verschiedene Varianten bei modernen Designern.

Alle Großen der Modeszene wie Coco Chanel, Christobal Balenciaga, Elsa Schiaparelli, Emanuel Ungaro, Yves Saint Laurent, Christian Lacroix, John Galliano, Jean-Paul Gaultier oder Prada zeigten und zeigen davon inspirierte Modelle. Auch die japanischen Fashion-Designer Issey Miyake, Yoshi Yamamoto, Rei Kawakubo (Comme de Carcons), Kenzo Takada oder Hannae Mori greifen Kimonoformen in ihren Kollektionen immer wieder auf. Ich habe ein wenig in meinen Modezeitungen geblättert und wurde zum Beispiel in der Burda International Herbst/Winter 1981-82 genauso fündig wie in der Rundschau 2003, 2004 oder in den Kollektion von 2013 und 2014. Immer wieder finden sich schöne Modelle, die mit dem Thema spielen.

Die ersten japanischen Kimonos kamen mit holländischen Handelsschiffen um 1600 nach Amsterdam und wurden damals als „Japonse Rocken“, Morgenröcke getragen. 1650 sperrte das Tokugawa-Shogunat Japan für Europäer und erließ gleichzeitig ein Verbot für Japaner, das Land zu verlassen. Die Holländer bekamen zwar die Erlaubnis, vor Nagasaki zu ankern, durften aber nicht an Land gehen. Eine amerikanische Flotteneinheit erzwang 1853 gewaltsam die Öffnung des Landes. 1868 brach das Militärregime der Tokugawas zusammen und Bürokraten der neuen Meiji- Regierung riefen für eine „zivilisierte und aufgeklärtere“ Gesellschaft Japans auf. In ihrem Versuch mit westlichen Nationen auf einer Ebene zu stehen, begannen japanische Beamte westliche Kleidung zu tragen. Der Meiji-Kaiser erschien 1872 das erstemal in westlicher Uniform – nur vier Jahre nach dem offiziellen Wechsel der Regierung. Mit diesem politischen Hintergrund verlor der Kimono seine ursprüngliche Bedeutung als Zeichen sozialen Status oder Berufes und wurde vermehrt zur Nationaltracht. Viele Männer folgten dem Kaiser und entschieden sich, westliche Kleidung für offizielle und öffentliche Gelegenheiten zu tragen. Manche Frauen, die es sich leisten konnten, wählten westliche Kleidung, welche überwiegend importiert wurde und teuer war. Die Mehrheit trug jedoch weiterhin den Kimono. Gerne wurde er mit westlichen Accessoires, wie dem Regenschirm, Handtaschen und Handschuhen ergänzt. Um die Wende ins 20. Jahrhundert veränderte sich auch Farb- und Mustergebung des Kimonos durch den europäische Einfluß, es gab eine vielschichtige Verschmelzung. Schon Mitte der 1880er Jahre wurden westliche Schuluniformen eingeführt, erst in den Städten und für Knaben, nach und nach in ganz Japan für alle Kinder. Heute ist der traditionelle Kimono ein Festgewand, ähnlich wie auch bei uns Trachten zu bestimmten Anlässen getragen werden.


Fazit: Sehr schön, toller Stoff, super Schnitt: ich nähe bereits den Nächsten, demnächst möchte ich eine gefütterte Version versuchen. Ich finde gerade die Proportionen sehr harmonisch und ein Kompliment an das Team Karlotta Pink und So!Pattern die Farbzusammenstellung ist herrlich – lasst euch am besten auch beraten!

Schnitt: So!Pattern Zero-Waste Fashion Kimono – kostenlos für dieses Projekt zur Verfügung gestellt

Stoff: 1,40 m Aborigine Print und 50 cm weinroter Handloom von Karlotta Pink – für dieses Projekt unentgeltlich zur Verfügung gestellt von Karlotta Pink. Kein Verschnitt!!!


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