Wer bewundert nicht die atemberaubenden Stoffe, die man auf den Catwalks bewundern kann. Diese entstehen nicht durch Zauberei. Sie werden unter anderem im Unternehmen Jacob Schläpfer hergestellt. 1904 als Stickereibetrieb gegründet, entwickelte sich das Unternehmen stetig weiter und so werden heute mit modernsten Techniken in der hauseigenen Produktionen neue Ideen realisiert. Der neueste Trend ist derzeit die Verwendung von Silikon.

Die Stoffe werden teils selber entworfen und dann verkauft bzw. es werden Stoffe auf Auftrag für diverse Designer realisiert – zum Beispiel für Vivienne Westwood, Chanel, Dior oder Marc Jacobs. Einen Teil dieser Stoff kann man später in einem der zugehörigen Läden in St. Gallen oder Zürich kaufen. Allerdings, so hat es uns die unglaublich freundliche Verkäuferin erklärt, haben die Stoffe aus der aktuellen Marc Jacobs Kollektion eine Sperre von drei Jahren, bevor sie im Laden verkauft werden dürfen. Wer also auf der Suche nach einem echten Chanel Kostümstoff ist oder einem anderen ausgefallenen bestickten, bedruckten oder sonstwie gewobenen Stoff ist, ist hier an der richtigen Adresse!

Während ich den Haute Couture Stickerei-Kurs in St. Gallen besucht habe, hatte ich die Gelegenheit mit einer anderen Kursteilnehmerin zum Laden in St. Gallen zu fahren. Was genau mich erwarten würde, wusste ich gar nicht einmal so wirklich – nur, dass es tolle und teure Stoffe sein sollten. Und das waren sie auch: Unglaublich toll und auch teils unglaublich teuer. Wer bei einem Stoff zwischen 20 und 50 Euro den Meter schon Schnappatmung bekommt, dem empfehle ich den Text ab sofort zu überspringen und nur mehr die Bilder zu bewundern. Denn die Stoffe hatten wirklich atemberaubende Preise. Der günstigste Stoff kostete an die 150 Franken pro Meter und nach oben hin gab es eigentlich kein Ende. 500, 800, 1000 Franken oder auch höhere Preise waren ausgeschrieben. Dafür sind die Stoffe, die man dort erhält definitiv nicht Standard, sondern von höchster Qualität und auch sehr ausgefallen und innovativ.
Glücklicherweise gibt es auch Stoffcoupons im Abverkauf. Netterweise gab es als wir dort waren gerade zusätzlich 25% auf diese. Doch auch bei den Stoffcoupons kann man richtig mit Geld um sich werfen, wenn man möchte, denn ein Stoff ist schöner als der andere. Glücklicherweise hat man ja nicht so oft die Möglichkeit ein Kleid aus solchen Stoffen zu tragen, sodass es nicht so schlimm ist, dass man sich nicht jeden Stoff leisten kann und möchte. Einfach mal nur die ganzen Stoffe auszubreiten und in diesen Stoffluxus zu schwelgen war unglaublich.
Ganz ohne ein kleines Mitbringsel ging es dann aber doch nicht: Es wurden auch sogenannte „Couturlis“ angeboten. Das sind kleine Schachteln mit Musterstücken von diversen tollen Stoffen, ideal um ein kleines Highlight bei einem Outfit zu setzen. Da konnte ich mich natürlich nicht zurückhalten, musste mich durchwühlen und nahm schlussendlich ein Couturli für meine Mutter mit.
Und nach vielem hin und her, denn jeder Stoff ist unglaublicher als der andere, entschied ich mich für ein Stück schwarzer Blüten-Spitze (20 cm für 75 sFr), grau/weißen Tüll mit Pailletten und einem großen Stück schwarz/weiß/silber gestreiften Pailletten-Stoff. Die 400 Franken habe ich für die tollen Stoffe gerne ausgegeben.
Wer also einmal in St. Gallen oder Zürich ist: Ich kann den Besuch des Ladens nur empfehlen, auch wenn es nur zum Gucken ist. Kleinere modische Accessoires wie Schmuck oder ein Tuch kann man sich auch gönnen, ohne ein extrem tiefes Loch ins Budget zu reißen.

Unnglaublich! Ich nähe ja nur RtW nach, weil ich mit Haute Couture nichts anfangen kann (die Sache mit den Gelegenheiten), aber ich habe mir nie Gedanken gemacht, was diese Stoffe kosten könnten. Sicherlich werden da keine schlechten Materialien verarbeitet. Aber ich hätte geschworen, dass die Arbeitszeit ein Vielfaches des Materialwertes ist, dass aber der Materialwert – da gehen ja im Mittel ja bestimmt 4-5m Stoff drauf – auch so hoch ist, hätte ich mir nicht Träumen lassen. Danke für den interessanten Bericht!
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4-5 m ist da ohnehin knapp bemessen. Zusätzlich muss man da ja noch Bedenken dass das nur maschinell gefertigt Stoffe nichts mit Handarbeit.
Haute Couture ist für mich für mehr eine Spielerei, ein maximales Ausreizen des Machbaren. Während es beim RTW wieder darum geht, wie macht man die Spielereien der Haute Couture wieder alltäglich tragbar.
Lg Sabine
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Ja, ich gehöre zu denen, die bei solchen Stoffpreisen Schnappatmung bekommen. Aber anschauen kostet ja nichts… Danke fürs virtuelle Mitnehmen.
Ich wünsche Dir bzw. Euch einen schönen Jahreswechsel.
LG Manuela
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Anschauen ist immer möglich und ich glaube die Verkäufer in diesen Laden sind es gewohnt, dass der Grossteil der Besucher nur zum Gucken kommt.
Lg Sabine
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Ich bin gespannt, was du aus deiner Beute arbeiten wirst.
Ich würde auch nicht mit leeren Händen diesen Laden verlassen. Schließlich hat man etwas ganz Besonderes und Exquisites!
Danke für den Tipp!
Liebe Grüße Marion
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Ja im Moment ist der Stoff noch in Papier eingeschlagen und schön aufgerollt. Noch habe ich nicht die geringste Idee was ich nähen könnte. Ich will aber auch nichts krampfhaft draus nähen, da wärs mit doch viel zu Schade um den Stoff.
Lg Sabine
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Habe vor ca. 30 Jahren bei uns im Ort einen wunderschönen Trachtenstoff für ein Trachtenkostüm für meine Tochter gekauft , für die damals horrende Summe von 50.- DM pro Meter. Das Kostüm habe ich nach der Scheidung meiner Tochter zurückbekommen und nähe nun mir- allerdings im Schnitt verändert – ein Trachtenkleid mit Samtoberteil daraus.
Nicht nur ich bin nach wie vor begeistert von diesem Stoff. und muss sagen es ist immer gut ein paar Euro mehr für guten Stoff auszugeben. Man hat doch seine eigene Kreation und seinen eigenen Stil und dies oft jahrelang und selbst genäht darf doch auch etwas teurer sein oder nicht
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