
Mach was ist jetzt meine persönliche Übersetzung von Make Smthing, einer Greenpeace Initiative. Konkret geht es um Alternativen zum Shopping als Lebensinhalt. Wenn ich so an die Interviews nach den Lockdowns denke, scheint das Herumstreifen und Schnäppchenjagen in Einkaufszentren und Shoppingcenter tatsächlich das Freizeitvergnügen Nummer eins zu sein. Und wenn jetzt dieser berüchtigte Black Friday mit all seinen Superangeboten lockt, werden viele wohl in einen erneuten Konsumrausch verfallen. Einfach weil man sich soo tolle Preise nicht entgehen lassen kann, weil man diese Schnäppchen Anderen nicht gönnt, weil man blöd wäre, wenn man nicht zuschlägt… Irgendwomit muss man sich ja trösten in dieser düsteren Zeit der kurzen Tage. Schön, nicht, dass ich nicht auch gelegentlich gerne einen Bummel durch Geschäfte mache oder nie einem Angebot zum Opfer gefallen wäre. Trotzdem lade ich ein zum Mitmachen. Vielleicht gibt es ein kleines Mädchen in eurem Bekanntenkreis, das eine Barbie besitzt und beschenkt werden sollte. Oder ihr ladet zum gemeinsam Selbermachen ein. Dann gibt es eine tolle Entdeckungsreise in eure Stoffrestekiste oder in eurem Altkleiderfundus, denn auch aus Ärmeln von Blusen und Kleidern lassen sich im Nu tolle Barbiekleider zaubern… Das Beste daran eure persönlichen Kleider werden unendlich viel schöner sein als die gekauften Modelle. Ich habe übrigens vor kurzem meine Barbiemodels in einem Secondhand Geschäft gekauft, nachdem ich ziemlich lange in einem Spielzeugladen vor dem Barbieregal verbracht hatte und mich zu keiner Puppe wirklich hingezogen fühlte. Ich war sehr enttäuscht über ihre Gesichter und die Kleider, die sie trugen, auch über die Kleider, die angeboten wurden, genau genommen waren es nur Puppen mit Kleidern oder sonstigem Zubehör. Als ich Kind war, hatte meine Barbie, eigentlich hieß sie Stacy, irgend ein Ensemble in orange an und ein Barbiekleid aussuchen, das war einfach himmlisch. Dabei kann ich mich sonst an kein Kleidungsstück erinnern (außer ein kleingemustertes Blaues, das meine Mutter genäht hatte), nur an dieses Gefühl bei den Kaufüberlegungen…Aber in Erinnerungen ist bekanntlich alles schöner…

Da das Nähen für Barbie etwas tricky ist, werde ich versuchen ein paar konkrete Tipps zu geben.
Hose: Sabine hat für uns tolle Schnitte gefunden. Mein Lieblingsschnitt ist diese Hose von THESHAPESOFFABRIC.COM. (Download kostenlos unten auf der Seite zu finden) Er findet sich auf den Basic Pattern Blocks for Barbie. Ein paar andere Teile habe ich damit auch schon genäht. Die Schnitte lassen sich wunderbar zur Schnittabwandlung verwenden. In Miniaturform probiere ich damit verschiedene Möglichkeiten aus, bei denen es vor allem um eines geht: zu viele Nähte vermeiden. Darüber ein andermal mehr. Die Hose habe ich gleich in vielen verschiedenen Stoffen genäht (wenn es für mich nur auch so schnell ginge!). Du brauchst sehr wenig Stoff. Leichte Baumwollstoffe sind ideal. Ich schneide mit 1cm Nahtzugabe zu. Zuerst nähe ich Vorder- und Hinterteile im Schritt zusammen. Aufpassen: hinten einen Schlitz lassen! Den kannst du auch gleich ganz schmal umsteppen. Danach die Innenkanten der Hosenbeine schließen, wer will kann hier noch die Naht bügeln. Jetzt unbedingt die untere Saumkante umnähen. Anschließend die Außenseiten zusammennähen und zwar von unten nach oben. Wichtig ist einfach so lange wie möglich flach und offen nähen. Jetzt eventuell den Bund gleichschneiden, umfalten und nähen. Hier wird es ein bißchen futzelig, aber das geht. Zuletzt einen kleinen Druckknopf oder Klettverschluss annähen.



Wenn du Lust hast, kannst du den Hosenschnitt variieren: Unten etwas ausstellen, eine gerade weite Hose daraus machen oder kürzen zu einer Shorts oder Bermudashorts. Es macht Spass und man lernt eine Menge dabei!




T-Shirt: Meine ersten Oberteile aus Baumwollwebware sind ziemlich mißglückt. Wenn Barbie also nicht nur mit so kleinen Minitops (ein trägerloser Schlauch aus Jersey) herumlaufen sollte, war etwas anderes nötig. Darum habe ich mich zwischendurch einmal mit verschiedenen Überlegungen zum einfachsten T-Shirt beschäftigt. Am besten geht das für mich mit zwei Stoffquadraten von 9cm x9cm aus einem durchschnittlichen Baumwolljersey. Zuerst an einer Kante zwei Schulternähte setzen. Barbie hat einen ziemlich großen Kopf, also eine entsprechende Halsöffnung lassen! Dann unbedingt die Nahtzugabe auseinanderbügeln, damit man den Halsausschnitt leicht umnähen kann. Jetzt die Armöffnungen knappkantig umsteppen. Zusammenklappen und eine Seitennaht schließen und zwar leicht gebogen einen angeschnittenen Arm nähen, Überstand zurückschneiden. Danach die Saumkante umnähen. (Achtung gerade schneiden, wenn nötig.) Zuletzt die zweite Seitennaht passend zur ersten nähen und zurückschneiden. Umdrehen, fertig! Wenn du das T-Shirt entsprechend lang machst, entsteht ein Kleid.




Pulli: Wer einen Pulli machen möchte, startet wie beim T-Shirt. Statt die Ärmelkante zu versäubern, fügst du zwei, ebenfalls aus einem Quadrat zugeschnittene, trapezförmige Ärmel an. Die Ärmel werden also zum Saum etwas schmäler, es sei denn du möchtest weite Ärmel haben. Danach die Ärmellänge festlegen, umnähen und genauso wie beim T-Shirt fertigstellen.



Fazit: Es ist einfach lustig und mich freut es so, wenn ich aus so kleinen Stoffresten etwas niedliches machen kann…die Häkelpullis habe ich übrigens auch gemacht, aber das ist ein sehr freies auf das Modell arbeiten, ich bin zu ungenau und könnte keine konkrete Anleitung liefern…
Material: Stoffreste, Nähseide, Druckknöpfe, Klettverschluss
Schnitt: Hose und Rock: Basic Pattern Blocks for Barbie von THESHAPESOFFABRIC.COM
Kicher: wenn ich (noch) mehr ’schrumpfe‘, wuerdest Du mich dann als Kunden akzeptieren?
Begeisterten noch dazu!
Das mit der Kopf-Groesse ist bei mir wenigstens nur mental; da aber mitunter* – riesiger als der von Barbie. Dies erscheint mir aber mittlerweile und bei genauerer Besichtigung der Welt auch ein gaaanz normales ‚Neu-Bloed-Feature‘ von ‚chicester Abschaffung von bald jedweden Regeln frueherer Sozio-VER-/BEtraeglichkeit‘ zu sein ? Ich bin halt schon aelter, da ist’s – als fast noch Einzelfall – noch nicht so aufgefallen. D.h.: da nicht als dominante Mehrheit vertreten. Heutzutage ist man (ich zumindest = 1/2 sorry) hoechst verbluefft und bewundernd selbst ‚Echo-spielend’**, wenn man ruecksichtsvolle, cooperationsfaehige Nicht-Egoisten mit Benimm im menschlichen Umfeld (wieder?) findet.
Ansonsten: Frohe Weihnachten – auch rundum, bitte/danke und dass 2024 wenigstens wichtigste/noetigste Basis-Wuensche machbar werden/bleiben auf dieser Welt.
Ganz liebe Gruesse,
G
PS: abgeschnittene Blusen-/Hemden-Aermel (samt Manschetten) waren bei mir immer begeisterte Puppenkleid-Starter. Mutter konnte diese mitunter gar nicht schnell genug zum urspruenglich angedachten Eigenverbrauch retten, wie ich sie meist schon ‚verbraten‘ hatte. Manchmal musste ich darum ein zuerst heroisch kreiertes Puppenkleid leider wieder, aehem, zurueck in seinen Original-Zustand versetzen (auftrennen). Im Nachhinein sah ich die Situation dann schon viel wahrheitsnaeher: arme Mutter, denn ich hatte eben keinen Zeitmangel bei/fuer Naeharbeiten, da keine gleichzeitig zu versorgende Familie im Nacken und auch (noch) keine Berufstaetigkeit!
* Dem Himmel sei’s gedankt, getrommelt & gepriesen: weiiiit entfernt von jedweder ‚Weltmeisterschaft‘. Wertungs-Riege: engeres wie auch weiteres Umfeld denkt besser von mir als ich selbst = dann wohl nicht wirklich so schlecht, wie ich mitunter selbst denke. Jedoch: ‚Stinkstiefeligkeits-Zertifikat‘ zeitweise eben doch moeglich/noetig.
** Kopfkratz, hatte mir aber doch einst schon – viiiiele Jahre frueher in meinem Leben – mein Vater ca. gesagt “ Wie man in den Wald hinein pieselt spritzt es von dort auch wieder zurueck; Boeses wie Gutes; also waehle, was Du haben willst!“
Hierzu muss ich jedoch oefter herzhaft lachen ueber ‚Das Ergebnis‘ von ‚Nobel/Snob-Selektivitaet‘ mancher Menschen: oftmals unbezahlbare Komik-Vorfuehrung(en); vor allem auf Internet auffindbar.
LikeLike
Ich kann mir das mit deiner Ärmelverwertung als Puppenkleider richtig gut vorstellen, ich schielte nämlich auch gern hinüber zu Mamas Nähprojekten und dachte immer: Warum krieg ich nichts ab von diesem coolen Teil für Barbie, ab und zu hatte ich Glück und konnte einen mißratenen Ärmelvolant zu einem schicken Barbiekleid umfunktionieren…Liebe Grüße, Silvia
PS.: und natürlich würde ich dich als Kunden akzeptieren :)
LikeLike
Ich bin schockverliebt. ♥
Herzensgrüße
Anita
LikeLike
Danke, liebe Grüße, Silvia
LikeGefällt 1 Person
Ach, und noch ein paar feine Barbie-Modelle! (Ich lese mich gerade vom letzten zum ersten Beitrag rückwärts durch die, die ich noch nicht kannte.) Eigentlich auch schon ein schöner Beitrag zum Stoffspiel-Thema „Miniatur“ im März? Liebe Grüße, Gabi
LikeLike
Stimmt, habe ich gerade auch überlegt, denn meine Barbiekleiderproduktion geht in die nächste Runde: Sabine hat mich mit unterschiedlichen Barbies ausgestattet, deren Figuren je nach Herstellungszeit verschieden sind. Vielleicht gibt es einen XXS Kollektion…liebe Grüße, Silvia
LikeLike