PeterSilie & Co

Dieser Sommer war wieder einmal ein Sommer der Extreme: Trockenphasen mit 32-35 Grad Celsius (in meiner Kindheit war hier in der Gegend schon 23 Grad ein außergewöhnlich heißes Sommerwetter) mit einem warmen Wind, als ob man sein aufgeheiztes Backrohr gerade öffnet, und dazwischen sintflutartige Regengüsse mit frischen 11 Grad Tagestemperatur. Genäht habe ich nur an den wenigen kalten Tagen, denn Nähen geht nur mit Bügeln und obwohl ich priviligiert in einem 400 Jahre alten Steinhaus mit meterdicken Mauern wohne, wurde es sogar in unseren Räumen, zumindest im 1. Stock, mit der Zeit recht warm. Dann stellt sich immer die Frage: Wandere ich mit der ganzen Arbeit hinunter oder besser ganz hinaus? Oder warte ich auf den Temperaturumschwung? Oder widme ich mich gar dem Kelleraufräumen oder versuche sogar in die Werkstatt Ordnung zu bringen? Aber in Anbetracht der Tatsachen, dass sich in anderen Gegenden wirklich fürchterliche Unwetter und Stürme austobten, ist das natürlich Jammern auf hohem Niveau…Bei so vielen Temperaturschwankungen braucht man jedenfalls immer eine Jacke griffbereit.

Diese Jacke entstand schon im Frühjahr vor der hitzebedingten Sommernähpause. Der Stoff lag schon ziemlich lange in meinem Schrank. Ich erinnere mich noch gut an den Kauf. Es war nur ein Stoffrest, aber das verrückte Musterstück musste ich einfach mitnehmen. Welches jackenartige Gebilde ich daraus nähen könnte, beschäftigte mich ziemlich lange. Mir hätte auch die Idee ein apartes Cocktailkleid daraus zu nähen gefallen, zum Beispiel in Kombination mit schwarzem Samt… ich brauche solche Kleidung bloß nicht. Daher blieb nur mehr die Frage zu klären, ob ich die Streifen längs oder quer nehmen sollte. Kommen die Streifen zuerst oder die Punktreihen? Welcher Schnitt würde passen, denn das Muster ist doch recht groß. Außerdem hatte ich keine Ahnung, wie gut sich der Stoff verarbeiten ließe. Letztlich entschied ich mich für den Schnitt Lotta von So!Pattern, weil er ziemlich geradlinig ist und nicht allzu viele Einzelteile hat. Auch gefiel mir die Möglichkeit den Saum von Kragen und Vorderkante mit einem Schrägband zu versäubern (im Nachhinein denke ich, schwarze Schrägbänder wären besser gewesen).

Es gibt bereits zwei Versionen dieser Jacke: eine aus Jeans und eine aus rotem Pepita. Daher war das Nähen weder schwierig noch neu. Auch die Verarbeitung des Materials war erfreulich unkompliziert. Herausgekommen ist eine witzige Windjacke, die für gute Laune bei Schlechtwetter sorgt.

Verlinkt zu MMM, wo ihr viele andere schöne Modelle findet.

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Fazit: Der Kunstfaserstoff ergibt einen prima Windschutz, die Jacke ist superleicht und lässt sich ganz klein zusammenlegen, ideal für unterwegs (außerdem geht Frau mit diesem auffälligen Muster nicht so schnell in der Menge verloren…).

Stoff: vor ein paar Jahren gekauft bei myTEX

Schnitt: Jacke Lotta von So!Pattern