Diese Zeile stammt aus der ersten Strophe eines Liedes, das meine Schwester und ich, während wir im wochenendlichen Stau im Auto saßen, hingebungsvoll gesungen haben. Sehr zum Leidwesen unseres Vaters übrigens, der uns das gelegentlich sogar verboten hat (Es schlägt sich bei ihm auf die Blase, hat er behauptet oder ähnliches …) Aber um auf den Text des Liedes zurückzukommen: Es erzählt die Geschichte einer schönen Frau namens Lila, die nur Lila trägt, weil es ihr so gut steht. So erlebt sie von Strophe zu Strophe verschiedenes, das sie immer zu dem Ausruf „Nein, nein, nein. Rot, Rot, Rot, Rot steht mir nicht …“ veranlasst und zu guter letzt ertrinkt sie bei einer Schiffsreise im Ozean – weil sie den roten Schwimmreifen nicht verwenden will. Dieses Lied fiel mir gleich ein als es um die Farbe Violett ging (abgesehen von der lila Kuh und Veilchen), wobei ich zwischen Lila und Violett durchaus genau differenziere – aber um des Reimes willen …
„Hast du was Violettes bei den Stoffen?“ war Sabines Frage und ich kramte bereitwillig den einen oder anderen, der eventuell ins gewünschte Farbspektrum passte hervor, nur Sabine überzeugte keiner und sie entschied „Violett gehört dir.“
Zwischem einem schönen dunkelvioletten Schnürlsamt, einen etwas heftig gemusterten Baumwollsatin und dem Stoff, den ich vor ein paar Jahren bei Gudrun Sjöden erworben hatte, entschied ich mich für den Letzteren. Den Ausschlag gab die Schnittidee – und der Zeitfaktor. Als Schnitt bot sich die Schlupfbluse aus dem Blutsgeschwister-Nähbuch an: Man braucht nicht allzuviel Stoff und ich wollte unbedingt ein weiteres Exemplar nähen, mit einem etwas weniger rutschigen Material, wie bei meinem ersten Versuch. Zudem fand ich tatsächlich zwei passende Jerseyreste und wie sie da so auf dem Sessel lagen (ich lege gern Stoffe zusammen, von denen ich glaube, dass sie harmonieren und sehe sie im Vorbeigehen noch ein Weilchen an, ob’s tatsächlich funktioniert) gefiel mir das Projekt immer besser. Zudem steckt ein bisschen Humor drin.
Zum Schnitt: Die Schlupfbluse besteht aus einer weichfallenden Webware als Vorderteil, Rücken und 3/4 Ärmel sind aus Jersey, im Original aus uni und in sich gemusterten Stoffen – sowas hatte ich leider nicht, also wurden es zwei Farbtöne, die mit dem Baumwolldruck harmonierten. Da das starke Muster doch etwas penetrant war, habe ich an die Bluse unten einen petrolfarbenen Bund genäht. Die schwarze Bluse, die ich hier noch zeige entspricht dem Original, sie ist aus einem chinesischen Kopftuch aus Polyester genäht.
Verlinkt zu Creadienstag und 12 Colours of Handmade Fashion, schließlich ist ja lila dran.
Fazit: Die Bequemlichkeit und Anpassungsfähigkeit des Jerseys verbindet sich auf ideale Weise mit der nicht ganz so abformenden, und daher etwas schmeichelhafteren Webware. Gut und unkompliziert zu nähen. Der U-Boot Ausschnitt ist sehr breit, ich hab ihn etwas enger genäht, wegen der BH-Träger. Mit großen, etwas asymetrischen Prints gefällt mir der Schnitt am besten.
Schnitt: Schlupfbluse aus dem Blutsgeschwister-Nähbuch „Nähen macht glücklich“ von Karin Ziegler
Stoff: Modell in violett: Baumwollprint von Godrun Sjöden, Jerseyreste (aus dem Schrank) Modell in schwarz: Ein chinesisches Polyestertuch, schwarzer Viskosejersey MyTex
Deine Bluse gefällt mir. Sie würde auch gut zu mir passen.
Und die Geschichte von Lila kommt mir bekannt vor; da muss ich mal auf die Suche gehen.
Ich bin erst kürzlich auf euren Blog gestoßen. Tolle Idee einen Blog als Familie zu führen!
Liebe Grüße Marion
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Leider weiß ich nicht mehr wie das Lied hieß, und kann mich nur an Bruchstücke des Textes erinnern, da wär ich jetzt neugierig ob du was findest. Freut mich übrigens , dass dir unser Blog gefällt L. G. Silvia
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