Dieser Rock ist mein allererstes Designnähen und vermutlich auch das letzte Mal. Weil ich festgestellt habe, dass ich sehr, sehr ungern mit Deadline nähe. Wenn die Deadline von mir selber stammt, finde ich es okay, denn dann kann ich sie nach Bedarf auch verschieben. Wieso ist das wichtig für mich? Ich habe Nähphasen. Da kann ich zwei Wochen einfach nicht genug davon bekommen und dann rühre ich die Nähmaschine zwei Wochen lang nicht an. Des weiteren finde ich die Zeiträume in denen genäht werden muss, stets sehr knapp und ich arbeite oft an die zwei Monate an einem Modell. Wenn dann wenig Zeit ist, kann ich das nicht so richtig ausleben und das nervt. Da lasse ich gerne anderen den Vortritt.
Warum findet sich im Titel nun aber auch noch Upcycling? Nun, der Rock ist eine Mischung aus Designnähen, Freistilnähen und Upcycling. Denn der Chiffon stammt von einem Kleid aus meinem Kleiderschrank. Eine wunderschöne, griechisch-angehauchte Nummer aus Chiffon. Nur leider war der Jersey vom Rockteil nach dem Waschen extrem geschrumpft auf eine Mini-Minirockversion und der seitlich nahtverdeckte Reissverschluss ging von Anfang an schwer zu, weil soviel Stofflagen aufeinander trafen. (Beim letzten Mal Anziehen im Nähkurs wurde ich am Ende des Abends tatsächlich ins Kleid genäht, weil niemand mehr den Reißverschluss zu bekam.)
So landete das Kleid auf dem Umarbeiten-Stapel und lag da mal rum. Tja und dann bewarb ich mich für das Designnähen bei Miss Rosi für den Fairy Rock. Meine Schwester (ihre Version des Rock Fairy in hellem Gelb) und ich bekamen den Zuschlag. Anfänglich hatte ich so gar keine Idee. Bis mir der Einfall kam das Kleid aufzutrennen und den Stoff zu verwerten. Mein faules Ich dachte: kein Endeln und Zuschneiden. Nur habe ich nicht bedacht, dass Overlocknähte kein echtes Vergnügen zum Auftrennen sind. Nach zwei oder mehr Stunden hatte ich dann endlich den Rock vom Rest des Kleides getrennt.
Und weil ich so vorbildlich unterwegs war, stammten nicht nur die ganzen hinzugefügten Stoffreste aus meinem Stoffarchiv, sondern auch der Reißverschluss. Der alte Reißverschluss aus dem Kleid hat mittlerweile eine neue Bestimmung in einem anderen Kleid gefunden. Reißverschluss also rein, Bund dran, Fädchen abschnippeln und fertig ist der Rock.
So ganz ideal finde ich meine Rockkonstruktion nicht, denn der Jerseyunterrock tendiert leider dazu hinaufzuwandern – ev. ist es auch die falsche Sorte von Jersey oder einfach ein bisschen zu eng?! Meine neuste Idee wäre es, den Unterrock bodenlang in einer A-Linie zu nähen – nicht unbedingt in Jersey – und darüber den Chiffonrock in einem schwarz, dunkelblau oder weinrot und dazu ein Top mit Gold bestickt. Nur würde dies ein sehr edles und elegantes Modell werden, für das ich echt keinen Bedarf habe. (Ich habe noch ein paar mehr ungetragene Ballkleider im Schrank hängen.)
Verlinkt zu RUMS.
Fazit: Designnähen muss für mich nicht sein, ich nähe lieber ganz spontan nach Lust und Laune. Der Rock ist süß, wer erfahren ist kann auch ohne Ebook nähen, wer aber lieber einen Schnitt und eine genaue Anleitung hat, findet eine genaue Schritt-für-Schritt-Anleitung. Und Upcycling? Wenn man es ordentlich und schön machen möchte, ist man nicht schneller wie beim Neu-Nähen, aber kostengünstiger.
Schnitt: Fairy Rock von Miss Rosi
Mit deadlines im Nähbereich tue ich mich auch unglaublich schwer. Für manche ist so eine Einschränkung ja produktiv, ich habe dann eher tausend andere Ideen im Kopf…
Nichtsdestotrotz ein sehr schöner Rock am perfekten Ort fotografiert. Die Kombi aus lang über kurz finde ich ziemlich spannend. Liebe Grüße, Zuzsa
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Herzlichen Dank
Ja meine Schwester wird durch Deadlines extrem produktiv während ich es so vor mich hinschiebe und dann noch schnell erledige.
Lg Sabine
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Das ist ja ein wunderschöner Rock geworden. Das Outfit steht dir super.
LG Reni
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Dankeschön
lg Sabine
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Ich finde deinen Rock und die Ausdauer beim auftrennen usw echt beeindruckend! Deine Bilder sind wie immer klasse und die felsenstufe sieht gleich ganz antik grichisch aus… oder eben feeenhaft… Ich könnte mit design nähen glaube ich garnicht umgehen. Aber auf einen Versuch käme es natürlich immer an. Ich liebe es auch einfach das das nähen etwas für mich ist… den Stress macht man sich dabei schon selber in dem die to sew liste immer länger wird… lg Sarah
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Herzlichen Dank
Stimmt total durch die eigene sich stetig verlängernde Nähliste will man gar nichts anderes reinquetschen. So kann man dann ganz nach Lust und Laune, auch noch spontan umentscheiden
Lg Sabine
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