
Nachdem ich soviel Freude mit meinem lustigen Pullovershirt aus der Burda 1/2025 habe, kam sogleich das nächste Wunschmodell an die Reihe. Diesmal in zwei unterschiedlichen Stoffqualitäten. In dieser Zeitschrift sind tatsächlich einige Modelle, die sowohl für dehnbare oder normal gewebte Materialien geeignet sind oder gezeigt werden. Sowas mag ich natürlich sehr. Denn es ergibt ungleich mehr Möglichkeiten bei der Auswahl der Stoffe. Strickstoffe und Jersey besitze ich nicht allzuviel und ich tu mir auch sehr schwer beim Kauf im Geschäft. Webware dagegen…habe ich wohl zu viel. Jedenfalls gefiel mir der Schnitt und wenn man den herausgenommenen Schnitt auf den Stoff legt, lässt sich der Materialverbrauch von den angegebenen 180cm bei 140cm Breite deutlich veringern. Jetzt kommt es natürlich auf das Muster an. Mein Strickstoffmodell hat ein Muster das keine Richtung aufweist, da kann man wirklich sehr platzsparend auflegen. Den Strickstoff habe ich beim letzten Schneiderei Markt in Wien erworben (mehr dazu hier und hier), eigentlich eher als Ergänzung zu einem anderen Stoff, daher besaß ich nur ein relativ kleines Stück.




Das Modell 116 ist eine kurze Jacke mit angeschnittenen Kragen-das liebe ich- und tief angesetzten, weiten Ärmeln. Das Modell wirkt ein bißchen vom japanischen Kimono inspiriert. Es ist großzügig geschnitten und sitzt sehr locker. Die lockeren Ärmel rutschen zu weit herab, wahrscheinlich sollte ich sie umkrempeln. Ich habe mich sogar richtig bemüht und zwei schöne Taschen aufgesetzt und-jetzt kommts- die Knopflöcher zwar sehr schön, aber auf der falschen Seite genäht. Wie es halt so geht. Dabei habe ich sehr lange getüftelt und überlegt, womit ich sie am besten markiere…Dafür gibt es innen ein Necktape mit hübschen Glitzerkäfern und außen ein originelles Etikett vom Schneidereimarkt, erworben am Stand von Texte und Textilien, mit der Aufschrift „Zur Hölle mit der Mode„…



Der Webstoff dagegen hat ein sehr ausgeprägtes Muster, da war die Angelegenheit etwas kniffliger. Der originelle Print mit Parfumflakons stammt aus dem Stoffschatz meiner Mutter, für diesen Stoff suche ich schon lange einen Schnitt. Der Stoff hat eine leichte senkrechte Struktur, etwa wie Babycord, was ihm einen zusätzlichen Reiz verleiht.
Aus Stoffmangel habe ich diesmal ohne Nahtzugabe zugeschnitten und auch ca 2cm Breite in der Mitte herausgenommen, damit sich das Ganze irgendwie ausgeht und das Modell passt immer noch.







Allerdings war es nötig unten den Saum mithilfe von Besatzstreifen, aus den Resten, zu versäubern. Die Kanten von angeschnittenem Kragen und Ärmelsaum sind mit Schrägband eingefaßt, damit alles schöner aussieht, und von Hand festgenäht. Zudem erhielt die Jacke noch ein hübsches handmade Etikett. Die Jacke war schon komplett fertig, diesmal mit Snap Kams verschlossen, als ich mich entschied aus den Reststückchen doch noch Taschen zu nähen. Hier war es vor allem die Frage: Kann ich perfektes Mustermatching erreichen, also finde ich auf den Resten genau diese Parfümfläschchen? Ich hatte Glück und diese Jacke erhielt doch nochTaschen.
Diese Modelle und viele andere schöne Projekte gibt es bei MMM zu sehen.
Fazit: Guter Schnitt, eher locker geschnitten. Einfach zu nähen.
Schnitt: Burda Heft 1/ 2025 Modell 116
Stoff: Strickstoff aus Baumwolle von Seidra, Print aus dem Schrank meiner Mutter
Deine beiden Jacken sind toll geworden und zeigen vor allem, wie unterschiedlich ein Schnitt mit unterschiedlichen Stoffen und Mustern wirken kann. Die perfekt harmonierenden Taschen finde ich klasse.
LG Miriam
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Ein Modell in verschiedenen Materialien oder Mustern zu nähen macht mir besonderen Spass, die Wirkung ist oft so überraschend unterschiedlich. Liebe Grüße, Silvia
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