Ein bisschen Weihnachten

Ein bisschen Weihnachten oder darfs ein bisschen „ich weiss nicht was ich will, ich bin nicht überzeugt und ändere täglich meine Meinung“ sein.

Die passende Wolle zu finden ist nicht immer leicht. Weniger wegen dem Material oder der Stärke, die spielt nicht so eine Rolle bei einer Decke oder einem Polster. Aber die Farben, das kann schwierig sein. Vor allem wenn da eine Idee ist, die einfach nicht werden will.

Hier bei diesem Häkelprojekt, wieder ein Mustermodell für Crochet with May, hatte ich eine eindeutige Vorstellung was ich wollte. Schwarz mit Weiss und die Preber 3fach von Ferner Wolle. Die hatte ich letztes Jahr zu Weihnachten geschenkt bekommen und da hatte ich je zwei Knäuel pro Farbe. Das Design des Winter Medley Musters besteht aus drei Designs (Stern, Baum, Schneeflocke) die vom Zentrum aus gehäkelt werden (der geneigte Leser erkennt das Muster von diesem Beitrag schon) und ich wollte ein drei mal drei Design machen, vermutlich ein Polster oder eine kleine Decke.

Bereits bem Häkeln des ersten Quadrates stellte ich fest, das Teil wird deutlich grösser als erwartet. Und der Wollverbrauch auch viel zu viel für meine Idee. Aber ich hatte ja noch Grün, Blau und Rot im Stash. Also erweiterte ich den Plan um Grün und rechnete erneut. Ein Fall von es geht sich wieder ganz knapp nicht aus. Ein Telefonat mit Mama zur Beratung und zum Leid klagen. Ich solle doch auch noch Rot dazu geben… fand ich nicht so prickelnd den Vorschlag. Aber okay, schliesslich kommt die Decke am Ende zu Mama. Ein Quadrat mit Rot gemacht und ich fand es absolut schrecklich. Es ist aber auch eine sehr andere Wirkung wenn zwei Quadrate grün und schwarz sind und dazu nur ein einziges in rot- das richtig rausknallt- oder mehrere Quadrate von allen Farben.

So bemühte ich mich Tag um Tag um eine zündende oder mich jedenfalls begeisternde Idee. So richtig warm wurde ich aber nicht. Fast täglich, gefühlt, brauchte ich Beratung und auch fast täglich wankte ich zwischen, ohje und das wird schon.

Andere Wolle war für mich keine Option, ich habe zwar einen guten Wollvorat, aber keine grossen Mengen pro Wolle. Ich bin da mehr der „ein hübsches Knäuel hier, ein hübscher Strang da“ Typ. In den meisten Fällen reicht das bzw ist es ja nicht schwer mehr nachzukaufen. Naja klappt nicht immer, siehe Eicheldecke. Nur bei dieser Wolle hatte ich viel Wolle, aber halt je nur 200 Gramm pro Farbe…

Aber langsam wuchs der Stapel mit den Quadraten und die Wollknäuel schrumpften. Weil, egal wie ich herumrechnete, das Weiss fix nicht reichen würde, habe ich da noch etwas ähnliche, handgesponnene, weisse Wolle dazu genommen. Wenn das Weiss nur die Akzentfarbe ist, fällt es nicht so auf, dass es nicht ganz das gleiche Weiss ist.

Dann hatte ich meine 6 Quadrate, ich hatte mich schlussendlich für eine 3×4 Anordnung entschieden. Ich schob die Quadrate hin und her und war nicht recht zufrieden. Mit dem Rot und auch dem Blau hatte ich schon Frieden geschlossen. Aber egal wie ich die Quadrate hin und her schob, es passte nicht. Und ich musste mir eingestehen, irgendwie fände ich die Decke mit 4×4 schon besser.

Also habe ich noch vier mehr Quadrate gehäkelt, sodass ich je vier Quadrate pro Farbe hatte, vier Schwarz, vier Grün, vier Weiss und vier Rot. Beim Grün verwendete ich nur das Baummotiv, beim Rot den Stern und beim Schwarz die Schneeflocke, nur beim Weiss hatte ich alle vier unterschiedlich gestaltet, beim Motiv und der Kontrastfarbe.

Irgendwann hatte ich dann die 16 Quadrate und es ging los mit der Entscheidung für die finale Platzierung, erneut eine schwierige Entscheidung, aber doch deutlich leichter als das ganze hin und her davor.

Nach kurzer Zeit stand die Anordnung fest und ich begann an einem gemütlichen Sonntag mit dem Zusammennähen. Und nach einem langen Nachmittag des Nähens war nur noch die Umrandung zu häkeln. Zuerst eine Reihe feste Maschen in blau, dann rote Stäbchen und zum Schluss zwei Reihen grün. Und weil ich ja schon fast fertig war, auch noch die Quasten. Hier habe ich all meine Reste verwertet und das Grün und Rot komplett aufgebraucht, nur vom Blau und Schwarz und dem untergemischten Weiss blieb Wolle über.

Zum Abschluss kamen, logisch, ein paar schöne Fotos im Wald. Ein zweites Fotoshooting versuchte ich im Wald mit Schnee, leider liess das perfekte Weiss des Schnees das Cremeweisse der Wolle extrem schmutzig wirken. Doch nichts gegen den schönen Winter und Schneestimmungsbilder. Schliesslich ging die Decke zur Dekoration ins Wollgeschäft ums Eck, bevor die Decke mit mir zu Weihnachten nach Österreich fuhr und so die Wolle wieder in ihre Heimat zurück gekehrt ist. Nur in etwas anderer Form.

Fazit: Ich hatte selten so viele Zweifel bei den Farben, aber ich bin extrem glücklich und zufrieden mit dem finalen Stück. Zwar komplett anders als geplant, aber hübsch…

Material: Preber 3fach von Ferner Wolle in Rot, Schwarz, Dunkelgrün, Weiss und Blau nicht ganz 2.000 Meter (Aufteilung und Verbrauch im Detail auf Ravelry)

Anleitung: Winter Medley von Crochet with may, Ravelry oder Etsy


6 Gedanken zu “Ein bisschen Weihnachten

  1. Das ist eine sehr schöne Decke und ich liebe sehr, wie du erzählst, dass es dazu kam und sich entwickelt hat! Viele Grüße Ingrid

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  2. Ich finde auch, sie ist superschön geworden! Das Durchhalten trotz aller Zweifel hat sich gelohnt! Liebe Grüße, Gabi

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    1. Der Weg war echt mühsam, geradezu ungewohnt mühsam. Wer tüftelt den nicht viel Start an den perfekten Farben herum, aber so mittendrin.
      Aber das finale Ergebnis finde ich super und die rustikale Wolle ist auch perfekt für eine Decke die strapaziert werden kann.
      Liebe Grüsse Sabine

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    1. Dankeschön, aber das war alles netterweise in einem kleinen Waldstück. Ich bin immer ein paar Meter weiter, Decke drapiert, rundherum gelaufen, Foto gemacht, hoffen dass was dabei ist.

      Foto machen ob jetzt nur an einem Plätzchen oder mehrere braucht halt einfach seine Zeit.
      Liebe Grüsse Sabine

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