
An einem wunderbar winterlichen Sonntag besuchten Sabine und ich das Museum Rietberg in Zürich, in dem zur Zeit die Ausstellung KIMONO-Kyoto to Catwalk gastiert. Ich war überrascht, als wir vor dem Eingang, einer effektvoll gestaltete Glasfront, standen. Dieser neue Teil des Museums ist unterirdisch mit einer prachtvollen, gegenüberliegenden Villa verbunden (Die man erst einmal als Cafe wahrnimmt). Der ganze Gebäudekomplex ist in den Hang hinein bzw. unterirdisch gebaut. Also lohnt schon dieses reizvolle architektonische Bauwerk einen Besuch. Im Museum selber verschwinden Zeit und Raum und oben und unten…Wir ließen uns nur mehr von den bezaubernden Objekten führen.

Der Kimono ist ein ikonisches Kleidungsstück, das untrennbar mit dem Bild Japans verbunden ist. Die Ausstellung zeigt anhand von wunderbaren Beispielen (Kimonos, Farbholzschnitten usw.) die Geschichte, Herstellung und Entwicklung dieses Kleidungsstücks. Zum Beispiel wird genau gezeigt, wie die einzelnen Arbeitsschritte bei der Herstellung verlaufen: Wie Seide gefärbt, bemalt, vergoldet und anschließend bestickt wird. Der Kimono, in Japan als Symbol für das nationale und kulturelle Selbstverständnis verehrt und gepflegt, übt auf Menschen in der ganzen Welt seit Jahrhunderten eine besondere Faszination aus. Da sich der Schnitt über die Jahrhunderte kaum verändert hat, haben wir das Gefühl, dass der Kimono ein einfaches, zeitloses Kleidungsstück ist. Er gilt als «traditionell japanisch», während «Modernität» und damit «Mode» Phänomene sind, die dem Westen vorbehalten zu sein scheinen, dass das so nicht stimmt zeigt die Ausstellung.






«KIMONO – Kyoto to Catwalk» präsentiert den Kimono nicht als statisch und unveränderlich, sondern als ein äusserst dynamisches und modisches Kleidungsstück. Über 100 prachtvolle Kimonos, Malereien und Holzschnitte aus dem 18. bis 20. Jahrhundert wie auch extravagante Kreationen zeitgenössischer Modedesigner zeigen die künstlerische und ästhetische Bedeutung dieses Kleidungsstücks in historischen und zeitgenössischen Kontexten auf und veranschaulichen, wie der Kimono sowohl in Japan als auch im Westen seit dem 17. Jahrhundert die Mode beeinflusst hat. Um all die kleinen modischen Finessen und Entwicklungen zu erkennen, lohnt es sich unbedingt an einer Führung teilzunehmen!







Das Museum Rietberg ist ein Museum für Kunst aus Asien, Afrika, Amerika und Ozeanien in Zürich. Es ist das grösste Kunstmuseum für aussereuropäische Kulturen in der Schweiz, das drittgrösste Zürcher Museum und das grösste von der Stadt Zürich selbst betriebene Museum. Die Sammlung ist wirklich beeindruckend und das Museum bietet laufend interessante Sonderausstellungen. Außerdem ist es von einem wunderschönen Park umgeben, den an diesem Tag viele Zürcher zum Rodeln im frischen Schnee besuchten.
Fazit: Die Ausstellung ist eine Übernahme vom Victoria and Albert Museum in London und die einzige Station im gesamten deutschsprachigen Raum. Leider ist sie nur mehr bis 7.Januar 2024 zu sehen. Für Japanfans und Freunde edler Textilkunst unbedingt empfehlenswert!

Bereits als ich die Ankündigung im Newsletter des V&A sah, wollte ich diese Ausstellung gerne sehen. Aber mal eben so nach London jetten war einfach nicht drin, aus vielerlei Gründen. Und jetzt lese ich hier, dass sie in Zürich gezeigt wird. Aber auch dort wird sich ein Besuch bis 7.1. leider nicht bewerkstelligen lassen, obwohl man den dort studierenden Neffen und die Tante auch gleich noch besuchen könnte. Schade. Umso schöner, hier durch deine Fotos wenigstens ein bisschen was von der Ausstellung zu sehen. Danke dafür.
LG heike
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Schade, denn du würdest deine Freude dran haben, ich weiß leider nicht, wohin die Ausstellung weiter wandert, vielleicht passt es dann (etwa mit Urlaub:) )…Im Ernst, man kann nicht alles sehen, drum freue ich mich so, dass ich wieder einmal so eine schöne Ausstellung sehen konnte, liebe Grüße, Silvia
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