
Sabine häkelt sich momentan sehr exzessiv und begeistert durch diverse Granny Square Vorlagen und Häkeltechniken. Dadurch entstehen, wer kennt das nicht, diverse Testmodelle. Bei diesem schönen Mosaikmuster (hier schon mal etwas ausführlicher darüber berichtet) hatte ich spontan gesagt: „Das wäre eine schöne Tasche!“ Genaugenommen dachte ich sofort an eine Clutch. Sabine nahm mich beim Wort und nun gehört das Musterstück mir, zur weiteren Verwendung.
Sabine brachte auch die Restwolle mit, um eventuell damit eine Rückseite zu häkeln. Was mir vorschwebte war aber mehr eine Taschenklappe aus dem Häkelmotiv im Kontrast zur glatten Fläche des Stoffs. Der Haken am Ganzen: Diese Farben liegen so gar nicht auf meiner Linie, dadurch besitze ich fast nichts Passendes an Material. Fast nichts, denn im Hinterkopf hatte ich schon diesen grünen Stoff, aber würde er reichen? Es dürfte nicht überraschen, dass der Stoff ein Rest ist von Sabines Rock.
Es fand sich davon nur ein kleines Stück, gerade groß genug für die Klappe. Ich bin mit meinem kleinen Stoffrest ein bißchen herumgewandert um mögliche Partner in Gelbtönen zu finden, da begegnete mir doch tatsächlich der größere Rest. Allerdings war er bestickt, genaugenommen war es der Anfang einer nicht ganz überzeugenden Stickerei. Erfreulicherweise war es nur nötig einen kleinen Teil aufzutrennen.
Das Futter würde Gelb werden. Ich habe mich für eine sehr einfache Tasche ohne Boden entschieden. Sowohl die Futter- als auch die Außenstoffe der Tasche sind verstärkt. Das gibt Festigkeit und es ist nicht nötig mit ganz steifem Verstärkungsmaterial zu arbeiten. Außerdem kann man auf der Vliesseite prima vorzeichnen. Bei der Klappe ist nur ein Stoff verstärkt.


Zur Herstellung: Zuerst eine passende Tasche aus Futter- und Außenstoff nähen, danach die Klappe. Der Klappenstoff war gleich groß zugeschnitten wie das Häkelmuster plus Nahtzugabe, da ich noch nicht genau wußte, wie ich die Tasche konstruieren würde.



Sobald ich mich entschieden hatte, wie weit ich die Klappe auf die Rückseite gehen lasse, markierte ich das und kürzte das Quadrat. Zuerst habe ich die Klappe an den Außenstoff genäht.
Um nicht unnötig viele sichtbare Nähte zu erhalten ist das Futter hinten exakt auf derselben Naht fixiert. Danach den Futterbeutel in die Tasche stecken, vordere Kante umfalten. Vorne sind Außen- und Futterstoff mit farblich gut abgestimmter Nähseide zusammengenäht. Wer will, könnte jetzt noch einfach eine Kette oder Kordel zum Umhängen befestigen.

Das Häkelmotiv ist zuletzt von Hand an den Kanten und der Taschenrückseite festgenäht.

Fazit: Nachdem ich mir einmal klar darüber war, wie ich das alles zusammenbaue und besonders wie und wann ich das Häkelmotiv festnähen würde, kam ich gut voran. Und die Tasche ist tatsächlich so geworden, wie ich sie mir vorgestellt habe. Zuletzt erhielt sie auf Sabines Wunsch einen Druckknopf (Kamsnap) und eine Kordel zum Umhängen. Besitzt man ein größeres Stoffstück, kann man Tasche samt Klappe natürlich in einem Stück arbeiten.
Material: Stoffreste, Häkelmotiv, Vlieseline, Restwolle für Kordel, ev. Druckknopf, Nähseide
