Ich bin sozusagen eingestiegen in den elitären Kreis der Personen, die mit handgefärbter Wolle arbeiten. (elitär weil verständlicherweise teurer und dementsprechend nicht für jeden leistbar. Ich bleibe aber trotzdem jemand, der gerne günstige Wolle kauft. Bei Grossprojekten wird das sonst richtig teurer Luxus und ich bin mehr auf der Schiene „Wolldecken“) Tatsache ist, die Farben sind lebendiger und weniger perfekt als Industriegarn. Darum bin ich auch gerade „voll wild“ auf leicht in sich melierte Sockenwolle. Am liebsten mag ich eben einen etwas unregelmäßigeren Farbton, zudem ist Sockenwolle auch robust und pflegeleicht. Wenn man sie doppelt nimmt, muss es auch nicht so eine Mini Nadel sein.
Jedenfalls war ich im Wollgeschäft in Burgdorf, ich kann nur sagen toller Laden. Direkt beim Reinkommen ganz viele gestrickte Pullis (und ein paar gehäkelte) im Regenbogen sortiert, nach der Kasse, eine Riesenauswahl an Büchern und Zeitschriften. Dann die Wände voll mit Wolle, erneut im Regenbogen sortiert. Ich liebe es, wenn so sortiert ist. Da kann man so schön in Farben schwelgen. Fix auf dem Plan war nur eine Häkelnadel, aber die Wolle musste trotzdem bewundert werden. Insbesonders natürlich Grün. Und so ging ich mit zwei Grüntönen von Noro Madara und 5 verschiedenen Laneras Barefoot wieder raus. Konkrete Pläne gibt es noch nicht, aber wieder in die Richtung Heimtextilien. Mein Traum oder Idealvorstellung: Decke plus immer auch dazupassend zwei, drei Polster. Es muss ja nicht genau das gleiche Muster oder Garn sein, aber farblich passend. Sodass es nicht immer nur lauter Einzelstücke sind, die nicht zusammenpassen.
Nicht gekauft aber hingerissen war ich von der Haptik Jody Long Cottontails, reine Baumwolle aber unglaublich weich und fluffig. Meine Begleitung hat mir den Knäuel hingehalten zum Anfassen und meinte nur „Das ist Baumwolle.“ Stünde es nicht auf dem Etikett, hätte ich gesagt niemals.
Ein zweiter Ausflug ist geplant. Denn der erste Besuch war nur ein kurzer Abstecher vor einem Buchbindeworkshop. Da blieb keine Zeit in den Büchern und Heften zu stöbern.
Natürlich musste dieses Jahr auf dem Webermarkt ebenfalls ein bisschen Wolle mitgenommen werden.
Work in progress: Coral Story
Ganz ehrlich das Modell der Designerin überzeugt mich nicht, aber es gibt auch viele andere Umsetzungen auf Ravelry und eine davon, einfach nur grandios. Genau meine Farben (nur weil ich oft knallbunt arbeite, heisst das nicht, dass ich nicht eigentlich schöne Erd-,Natur- und Grüntöne liebe. Sie sind nur tendenziell schwerer zu finden als etwa Pink)
Ich war verzweifelt auf der Suche nach der nächsten Decke. Mein erster Plan war irgendwie nicht so überzeugend. Danach habe ich einfach herumprobiert, was ich mit meinem dicken pink melierten Dochtgarn machen könnte. Da habe ich auch Coral Story probiert. Weil bei diesem Muster uni mit Farbverlauf kombiniert wird. Mit dem dicken Garn wird das ganze etwas plump und grob. Allen guten Vorsätzen zum Trotz ging es einmal quer durch die Stadt auf der Suche nach Wolle für dieses Muster. Die dicke Wolle mochte vielleicht nicht passen, aber das Häkelmuster war mir sehr sympathisch. Es ist sozusagen „Brioche häkeln“. Mich erinnert es mehr ans Mosaik häkeln, halt weniger geometrisch und im Hexagon.
Dann fand ich sanft melierte Sockenwolle, kombiniert mit Weiß- perfekt.
Wolle gekauft, zuhause damit doppelfädig rumgespielt, einen Blick in die Anleitung geworfen und festgestellt: die Sockenwolle entspricht genau der ursprüngliche vorgeschlagenen Wolle. (Es hätte sicher nicht geschadet mal einen Blick auf die Anleitung zu werfen, zwecks Wollstärke und Häkelnadel.) Eine perfekte Übereinstimmung, also wer viel Sockenwolle hat und wem das Muster gefällt, da würde ich sagen ran an die Decke.
Der Clou am Ganzen: damit die Hexagons schön weich und luftig werden, wird auch extra mit einer grösseren Nadel gearbeitet. Eine 4er Häkelnadel ist für mich viel sympathischer zum Arbeiten als 2,5. Ist auch irgendwie das Schöne beim Häkeln, dass es oft mit einer grösseren Häkelnadel besser aussieht, da Gehäkeltes per se schon mehr Körper hat.
Bilder der ersten Hexagons folgen noch.
Der Materialverbrauch ist zwar für meine geplante Grösse (wieder ca 130×180) üppig, ca 13 Knäuel Grün und ca 28 Weiss (kleinere Knäuel). Rand und Verbindung der Hexagons noch nicht inkludiert. Ein Teil der Wolle ist gekauft und der Rest wird nach und nach besorgt. Theoretisch, wenn ich bis Weihnachten 2 Teile pro Woche häkle, werde ich bis dahin fertig, oder auch nicht, siehe Ablenkung Socken… Ich tippe eher auf das wird nix, aber ich plane gerne theoretisch.
Material: Sockenwolle Sommer Marathon Colour 3268 und weisse Sockenwolle
Anleitung: Coral Story von lillabjorncrochet auf Ravelry zu kaufen.
Fertig: Babysocken
Ich war ein kleines bisschen im „Babysocken Häkelrausch“. Da es ein paar Babies gab, die behäkelt werden konnten und Babysocken zudem gehen einfach wundervoll schnell, konnte ich nicht wiederstehen. Ich bin gespannt auf die Rückmeldung der Eltern bezüglich Tragbarkeit und Grösse. Alle Details, gibt’s hier seperat, andernfalls wird es ein endlos langer Beitrag geworden.
Material: diverse Wollen
Buch: Socken häkeln für die ganze Familie von Sascha Blase-van Wagtendonk erschienen im
Stiebner Verlag, 10 Modelle von Baby bis Grösse 49
ISBN 978-3-8307-2099-7
Fertig: Botilda Polster
Ich will gar nicht zu viel ins Detail gehen, da Buch und Polster in einem seperaten Beitrag im Detail besprochen werden. Aber ich bin begeistert und brauche mehr.
Material: Lana Grossa Basic Merino plus zu finden bei Müller
Buch: Clever Crochet Granny Squares von Maria Gullberg erschienen 2019 bei TRAFALGAR SQUARE, 112 Seiten, Ringbindung, 21 Häkelmuster
Fertig: Sunburst Babydecke
Die Decke ist fertig und bei den Eltern angekommen und ich hoffe die Decke wird die Familie lange begleiten. Ach ja kleiner funfact am Rande, die Wolle fürs erste Babysocken Modell habe ich passend zu den Farben der Decke gewählt. Man sieht nur nicht viel vom Orange, da sind die Socken zu klein für einen Verlauf…
Material: Manarola No 01 und Carnival No 14 und 15 von Hobbii. Je 8 Knäuel für eine Decke. 12 Knäuel Biba in weiss
Anleitung: Retro stripes Sunburst von NautiKrall kostenlos auf ihrer Website oder als PDF auf Ravelry zu kaufen.
Diesen Monat möchte ich ein wunderbares Projekt vorstellen Loose Ends. Es entstand daraus, dass die beiden Gründerinnen Jennifer Simonic und Masey Kaplan oft von ihren Umfeld gefragt wurden, ob sie nicht ein Projekt vollenden könnten, dass von einem verstorbenen Familienmitglied unvollständig zurück geblieben ist.
Sie sind nun sozusagen Vermittler zwischen Hinterbliebenen mit einem unfertigen Projekt ( Häkel, Stricken, Sticken, Filzen, Weben und mehr) und Freiwilligen, die sich bereit erklären das Stück zu vollenden. Ich finde es eine wunderschöne Idee. (Und gleichzeitig denke ich mir, UFOs abbauen und nicht zuviel gleichzeitig anfangen, im Moment beim Häkeln ja nur 3 oder so)
PeterSilie & Co 
„….nicht für jeden leistbar.“….
Kopfkratz; meine eigenen Feststellungen ergeben f. mich bzgl. „leistbar“ – derzeit! – ein (ganz) neues bisher ungewohntes Bild: nachdem ich gerne f. mich selbst sog. ‚Sozio-Spion‘ in Supermaerkten spiele, habe ich – selbst dort – schon oefter mal bei ‚Rudel-Diskussionen‘ vor einem zu kaufenden Gegenstand ca. zu hoeren bekommen „jaaa, als wir noch mehr Geld zum Ausgeben hatten und ‚das Zeug‘ dadurch elendig billig erschien, machte es uns auch weniger aus, dass es dann auch noch nicht einmal so sehr gut schmeckte. Aber jeeetzt haben wir gleich 3 Faktoren zusammen: viel weniger Geld; hoehere Preise bei gleich mieser Qualitaet; ergo machen wir’s gleich selbst!“
Es koennte noch sehr interessant werden ?
LG
G
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Es ist schon ein unterschied ob ein Knäuel 3 Euro, 7 Euro oder 38 Euro kostet. Vor allem braucht man dann auch nicht nur einen Knäuel.
Und wenn ich sehe, wie viel da jemand an Wolle für einen Pulli ausgiebt, ohne Frage schönes Material und so…, das will ich gar nicht. Bzw gebe ich das Geld lieber für günstigere Wolle aus und mache eine grosse Decke draus.
LG Sabine
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