{Nadelbrief} Ein Wikingerschiff für Norwegen

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Unter den vielen äußerst spannenden Themen des Nadelbriefjahrs gibt es auch drei Länder: Norwegen, Japan, Mexiko. Drei Namen und so unterschiedlich. Interessant fand ich gleich: Wieso gerade diese drei? Nicht drei Exoten? (Wenn ich das so salopp formulieren darf). Oder zählt Norwegen auch schon zu den unbekannteren Ländern für uns Mitteleuropäer? Tatsächlich, Japan fand ich leicht – was Ideen betrifft, die Umsetzung ist ein anderes Kapitel. Mexiko gefiel mir auch gleich, weil ich ein Buch als Kind gelesen hatte („Ich heiße Florita“) und ab diesem Zeitpunkt gehörte Mexiko zu meinen Traumländern.

Aber Norwegen! Dabei ist es das einzige Land unter den dreien, das ich tatsächlich „bereist“, wohl eher besucht, hatte. Sehr kurz war mein Besuch damals, drei Tage oder so, während einer Skandinavienreise. Was verbinde ich also mit Norwegen? Beeindruckt hatten mich die ewig langen Fjorde mit den vielen, bunt gestrichenen Booten, um bequem ans andere Ufer zu gelangen. Dann diese weinrot gestrichenen Holzhäuser, ich fand sie wunderschön, und dachte immer, wenn ich jemals mein Haus streichen würde, dann Weinrot. Wir waren am Nationalfeiertag in Oslo bei den Umzügen. Ich habe sogar die Königsfamilie am Balkon gesehen. Und, einfach begeisternd, es gab so viele Trachten zu sehen (jedermann und jede Frau trug sie!), ich konnte gar nicht mehr aufhören mit dem Fotografieren (viele, viele Dia). Tolle Stickereien sah man und wunderbar filigranen Silberschmuck. Ein weiteres wichtiges und irritierendes Gefühl damals: Es war schon 23 Uhr und noch immer hell, wie am Nachmittag. Und, schlussendlich, mein möglicherweise wichtigster Eindruck von Norwegen: Die absolute Ästhetik der Wikingerschiffe. Da gibt es nichts hinzuzufügen, großartig, beeindruckend, wunderschön.

Wikingerschiff6

Deshalb greife ich bei meiner Inspiration ganz weit zurück in die Frühgeschichte Norwegens und versuche etwas davon einzufangen. Ausschlaggebend war die Idee Metallknöpfe als Schilder einzusetzen, das Segel, zwar historisch korrekt, war vor allem aus Gestaltungsgründen notwendig. Die Innenseite besteht aus dem Smaragdgrün gemusterten Stoff, der die Kanten abschließt. Ich habe Applikationsvlies (beidseitig klebend) verwendet, aber alle Teile mit deutlich sichtbaren Handstichen festgenäht. Das gibt dem ganzen so etwas urtümliches, ungeschöntes. Segel und Schiffsrumpf sind überstickt. Ach ja, mein Schiff geriet etwas zu lange, darum gibt es die Naht am Rücken und -besonders schön gelangen die Stielstiche bei den Wellen.


Fazit: Sieht es wenigstens ein bisschen norwegisch aus? Besonders über die Farbigkeit habe ich mir viele Gedanken gemacht.

Mitmachaktion: Weitere schöne Nadelbriefe, so unterschiedlich wie die einzelnen Näher- und Werkerinnen, gibt es bei Frau Nahtlust zum großen Nadelbriefjahr zu sehen


9 Gedanken zu “{Nadelbrief} Ein Wikingerschiff für Norwegen

  1. Ich mag deine Nadelbriefe sehr! Diese kleinen kreativen Stücke sehen immer so toll aus! Danke für‘s Zeigen!

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  2. Wie schön dein Vikingernadelbriefchen ist, Silvia! Zurecht ein norwegisches Beispiel bzw. ein Beispiel für Norwegen und farblich wirklich sehr gelungen! Ich mag auch die kleinen Perlen, die ich hier und da aufblitzen sehe! Eine feine Arbeit, und ich freue mich, dass du sie verlinkt hast. Nun bin ich gespannt, was Japan so für dich bereithält. Lieben Gruß. Susanne

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  3. Toll, wie dein Wikingerschiff in See sticht. Die angedeuteten Wellen, die Segel. Finde ich sehr, sehr gelungen.

    LG Elke

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  4. Das ist ja ein richtig schönes Wikingerschiff geworden. Eine tolle Idee mit den Knöpfen und die gestickten Wellen gefallen mir auch.
    Liebe Grüße
    Monika

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