Irgendwie beschäftigt mich die ganze Zeit der Gedanke: Wie könnte man Handweberei mit Genähtem sinnvoll kombinieren? Dabei gebe ich mich nicht der Illusion hin plötzlich ein Stoffstück zu weben, dass groß genug ist, um daraus etwas zu schneidern. Mein ehrgeizigstes Projekt bisher auf einem 80cm breiten Webrahmen war eine Decke, da waren allerdings auch Vliesstreifen eingewebt – also gekämmte, aber unversponnene Wolle. Sonst beschränke ich mich im allgemeinen auf Schals oder Taschen oder Flickenteppiche (kleineren Formats). Und gar erst wenn man ein Muster probieren möchte, wie es im Buch „Weben mit kleinem Rahmen“ so schön gezeigt wird! Also dachte ich ein Teil eines Kleidungsstücks handgewebt, das wäre realistisch.
Was bietet sich an? Aufgesetzte Taschen, eventuell ein Einsatz, oder eine Schulterpasse, eine Kängurutasche bei einem Anorak oder Hoodie, oder Patches für die Ärmel. Ich habe sehr lange an einer Kängurutasche herumspekuliert, geworden sind es schließlich Patches. Die Handweberei würde relativ grob werden, das war klar, also wollte ich als Ergänzung einen Stoff ohne charakteristische Webstruktur, aber mit Körper um dagegen zuhalten. Da landete ich sehr schnell bei Loden und Walk. Geworden ist es schließlich ein Mix aus zwei verschiedenen Walkresten, dazu hatte ich nämlich auch die passenden Wollen in meiner Truhe. Ich liebe Wolle – aber ich habe leider überhaupt keine Ausdauer beim Stricken. Trotzdem passiert es mir immer wieder, dass ich sehr schöner Wolle erliege, und etwas kaufe. Letztlich tröste ich mich mit dem Gedanken an die Weberei.
Aber zurück zu meinem Janker. Damit es auch richtig lustig wird habe ich mich für zwei verschiedene Webmuster entschieden: Panamabindung (das ist das würfelige Muster) und Fischgrat (jetzt wo ich endlich weiß wie es gemacht wird). Die habe ich jeweils auf einem kleinen Rahmen extra hergestellt. Das Fischgratstück ist leider etwas kleiner geraten. Den Schnitt für den Janker (Dirndl Revue 99, Modell 19) habe ich schon vor längerem herausgenommen, und ich muss sagen, er ist over-oversize, mit einem Wort da passen zwei dicke Pulli drunter – ich werde das Modell noch etwas anpassen. Aus den rechteckigen Webstücken habe ich, nachdem ich die Rückseite mit Klebeinlage gesichert hatte, zwei Ovale ausgeschnitten. Sie sind, wie alle anderen Kanten des Kleidungsstücks, mit rotem Strickband eingefasst. Die Knopflöcher habe ich mit der Hand genäht. Ganz besonders muss ich auf die schönen Holzknöpfe hinweisen, die hat Sabine für mich gemacht.
Fazit: Ich muss so etwas nochmals versuchen. Gerade die Kombination Handwebe/Walk ergänzt sich gut in ihrer Robustheit.
Material: Zwei Reste Walk, Bänder zum Einfassen, Handwebe, Knöpfe
Schnitt: Dirndl Revue 1999, Modell 19
Buch: Weben mit kleinem Rahmen von Fiona Daly, Stiebner 2018
Guten Morgen, so ein wunderschöner Janker! Einen zu nähen war schon immer mein Traum! Ich bin ein Preusse, jedoch war die beste Freundin aus Bayern, weshalb ich Dirndl und Janker schon früh liebenlernte. Ich werde mich auf der Suche nach einem Schnitt machen, der so „machbar“ aussieht, wie Deiner. Ganz wunderschönes Resultat, bin etwas neidisch! Und der tolle Rock dazu … danke für die schönen Bilder!
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Meine Mutter hatte einmal eine ganz große Jankerphase, und jetzt weiß ich auch warum: Mit den Bändern einfassen geht nämlich wirklich schnell und wirkt effektvoll, außerdem passt es zur tracht. Mein Janker ist sehr einfach , keine Abnäher oder dergleichen, aber dafür passt noch was drunter( auch weite Blusenärmel. Ausserdem näht sich Walk sehr angenehm, ausprobieren! Liebe Grüße Silvia
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Das gefällt mir gut, Patches für den Janker zu weben. Sieht sehr hübsch aus! Mit meinen vielen Wollresten bekomme ich direkt Lust . Aaaaber … ich glaub da verzettel ich mich wenn ich auch noch das Weben anfange :-)
LG
Christine
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Ja, ich weiß, als mich vor vielen Jahren mein Vater zu einem Webkurs einlud, dachte ich mir: Soll ich das versuchen , am Ende gefällt es mir- und es gefiel mir sogar sehr gut! Aber so Weben mit Rahmen, denk ich ist eine gute Möglichkeit, unaufwendig! hie und da ein bißchen was zu weben. Liebe Grüße Silvia
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Vielen Dank für das Zeigen dieses wunderschönen Ensembles, sehr geschmackvoll und elegant, aber bequem und bodenständig zugleich. Mir gefallen auch Rock und Tuch sehr, Stoffe und Materialien passen wunderschön zusammen, der Clou mit den Patches gibt Pfiff. Liebe Grüße von Andrea
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Da ich gerne flache Schuhe trage , ist diese Art Kleidung eine prima Sache, da kann ich sogar meine festen Lieblingsstiefel tragen. Ich freue mich selber auch sehr, dass die Materialien (und Kleidungsstücke aus dem Schrank) so gut zusammenstimmen. Liebe Grüße Silvia
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Was für eine tolle Idee und noch tollere Umsetzung. Ich bin immer wieder beeindruck was für unglaublich spannende und ungewöhnliche Projekt Du in Angriff nimmst. Ganz zauberhaft die Fotos – mit dem langen Rock und der Pelzmütze kommt die Anmutung nach russischem Winter und Anna Karenia bzw. Dr. Schiwago ;-) LG Kuestensocke
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Nähtechnisch sind meine Projekte nicht so aufwendig, aber ich habe gern Dekoration und spielerische Elemente in der Kleidung. Außerdem interessiert mich wie man Handgewebtes abseits von Tischset und Schal verwenden kann- nicht , dass mir das nicht auch gut gefällt! Die Fotos wirken, sehr zu meinem Entzücken, wirklich ein wenig russisch und Taiga inspirierte- ich bin übrigens im Pulverschnee eingebrochen unser Hund konnte obendrauf laufen. Liebe Grüße Silvia
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Ah so, das macht man den kleinen Webereien! Sieht sehr schick aus! (Arbeite auch gerade mit Walk.) Regina
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Taschen, Polster, Täschen kann man auch gut machen, ich wollte aber unbedingt Weberei am Kleidungsstück. Walk liebe ich, ein feines Material, liebe Grüße Silvia,
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Eine wunderbare Idee hast du perfekt umgesetzt. Ganz toll finde ich auch die schönen Winterbilder.
LG, Heike
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Momentan schaut es hier bei uns wie in einem Luxusschiort aus, wegen dem herrlichen Schnee und der Sonne, nur die Berge fehlen dazu. Aber ich mag Schnee und erfreue mich selber an der Winterszenerie
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Wie sich alles, was du heute trägst, ergänzt. Ich bin begeistert. Obwohl es verschiedene Rottöne sind, beißt sich nichts. Der Janker mit den Patches ist ganz wunderbar.
Liebe Grüße Epilele
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Da ich diesen Rock rund ums Jahr trage, freut mich der Janker als ergänzung besonders, und bei den Schals war die Entscheidung gar nicht leicht (mir scheint da bin ich sehr rotlastig9 Liebe Grüße Silvia
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Was für eine wunderbare Idee für die Verwendung der Webstücke!
Und du siehst so schön aus im Schnee!
Lieber Gruß
Elke
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Danke, freut mich. Rot in weißem Schnee ist einfach herrlich anzuschauen. Liebe Grüße Silvia
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Da steckt mal richtig Arbeit drin – die sich echt gelohnt hat.
Ein toller Trachtenjanker.
Viele Grüße Elke
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Dass die Patches zumindestens annähernd gleich wurden, war aufgrund der groben Struktur tatsächlich etwas schwierig. Aber es schaut gut aus. Liebe Grüße Silvia
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Einfach märchenhaft, vor allem auch in Kombination mit dem Rock und der Schneelandschaft.
LG
Astrid
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Irgendwie sind wir alle grad in Winterwunderstimmung, ich mag Schneefotos einfach. Liebe Grüße Silvia
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Die Farben vom Janker finde ich wunder-, wunderschön, und die Patches sind ein toller Hingucker. Wie: Die Knöpfe hat Sabine für Dich gemacht!? Deine Tochter Sabine? Wie macht man so hübsche Knöpfe? Und der Rock und das Tuch passen ja auch unheimlich gut dazu! Ah, die Kombination roter und brauner Walk merk ich mir, die find ich sooo schön! lg, Gabi
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Sabine hat eine tolle Maschine in ihrer Firma, sonst würde sie sowas nicht so leicht machen können, sie hat da ein wenig probiert was man mit dem Laser noch so machen kann. Rot-Braun ist gut, ich bin auch angenehm überrascht. Liebe Grüße Silvia
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Ah, mit einem Laser! Hat sie schon mal darüber berichtet? Wenn nicht, wäre das vielleicht auch einen Blogpost wert, würde mich sehr interessieren. (Zugang zu einem Lasergerät hätte ich nämlich.) lg, Gabi
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Nein, sie hat nicht darüber berichtet. Aber es gab da verschiedene Auf und Abs mit zuviel und zuwenig , wenn ich das so laienhaft ausdrücken darf. Liebe Grüße aus OÖ
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