Stoffe einkaufen in China – Matcha Top von Sew Liberated

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China’s Las Vegas und mein Matcha Top

Im Mai hat es mich beruflich für eine Woche nach China verschlagen, genauer gesagt ins in Europa komplett unbekannte Wuhan. Und nachdem eine Reise um die halbe Welt schon ein ziemlicher Aufwand ist, habe ich beschlossen einige Tage Urlaub mit Sightseeing anzuhängen. Ich kann jetzt Wuhan nicht unbedingt als Urlaubsziel empfehlen – selbst die Chinesen haben mir immer empfohlen lieber Shanghai oder Peking zu besuchen – aber wenn man schon einmal da ist, wieso nicht ausnutzen?

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Tolle Seidenstoffe. Leider nicht in meinem Budget vorgesehen.

Im Vorfeld war ich sehr optimistisch über meine Zusatzpläne alleine – a la selbst ist die Frau -, während dem Aufenthalt war ich mir schon einmal nicht ganz sicher. China ist anders: Laut, voll, keiner kann Englisch, Facebook und Google sind gesperrt (d.h. auch keine Apps mit dem Google Playstore downloaden) und ich habe selbst in den touristischen Gegenden insgesamt vielleicht drei westliche Reisenden gesehen.

 

Aber um auf das Highlight zu sprechen zu kommen: Vor dem Abflug habe ich optimistisch wie ich war nach Stoffkaufmöglichkeiten gesucht und tatsächlich auf dem Blog von Alexandra Conrad eine Anleitung wie man zum lokalem Stoffmarkt kommt gefunden. Und ich habe ihn tatsächlich entdeckt, mit einigen Anlaufschwierigkeiten.

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Der Stoffmarkt. Von außen auf den ersten (und zweiten) Blick nicht erkennbar.

In Asien sind meist Spezialläden gruppiert. Das kenne ich bereits von einer anderen Reise nach Südostasien. Wenn man einmal einen Laden findet, findet man gefühl 100 ähnliche in der gleichen Straße. Im Fall von Stoffläden in China gibt es eine Straße die übersetzt auf English „Taylor’s Street“ heißt, und mittens unter all diesen kleinen Boutiquen und Schneidereien gibt es einen Stoffmarkt, bestehend aus lauter kleinen Kabuffen voller Stoff, Spitze und Knöpfe.

Mein chinesisch hat schon zu Beginn der Reise nur aus 2 Wörtern bestanden: Hallo („Nihau“) und Danke (von „ScheSche“ bis „SjeSje“ habe ich unerschiedlichste Aussprachen gehört). Im Laufe meines Stoffmarktausflugs hat sich mein Vokabular um ein weiteres Wort erweitert: „Imi“, der Meter.

 

Im verlinkten Blogbeitrag wurde empfohlen zu verhandeln. Das habe ich aufgrund meiner Sprachschwierigkeiten gleich gar nicht probiert. Ich hatte eine tolle Zeit durch die vielen Stände zu schlendern und habe das möglicherweise Überbezahlen als Servicepauschale akzeptiert. Immerhin habe ich 3x 2m Stoff (der Meter ca. 5€) gekauft und 2x 2m Spitzenborte (der Meter ca. 1,20€).

Und das sind sie meine Schätze: ein gestreifter etwas festerer Baumwollstoff vernäht gesehen zu einem Kleid als auch einer Hose, ein sehr weicher, weißer Viskosestoff mit tollen Blätterranken (bereits vernäht, bald mehr dazu!) und der gelbe Stoff ist dünn, aber etwas steifer. Er wäre wahrscheinlich für ein Etuikleid oder ähnliches Strukturiertes am besten geeignet. Bei den Borten habe ich einfach auf gut Glück jeweils 2 Meer mitgenommen. Ich habe ehrlicherweise noch keinen Plan was ich damit mache, aber ich finde sie auch als Erinnerung wunderschön.

 

Mit dabei bei meinen Stoffabenteuern war mein erste Matcha-Top. Und zwar die Ärmelversion, weil es der Stoff hergab. Ich weiß, das ist kein guter Grund, aber ich konnte tatsächlich das gesamte Projekt aus 1,2 m von diesem geblümten Viskosestoff von Stoff&Stil „herausgequetschen“.

 

Für mich ewas gewöhnungsbedürftig war die sehr, sehr weit außen liegende Schulternaht. Zu Beginn dachte ich, dass ich eine zu große Größe gewählt habe, und habe oft am Kragen herumgezuppelt. Es is aber so gedacht, dass der Kragen nicht hochsteht, sondern flach aufliegt und die Schulternaht nicht mehr auf der Schuler liegt.

 

Auf meiner China-Reise war die Bluse mein Lieblingskleidungsstück: Luftig, aber doch nicht zu offenherzig. Gerade auf Reisen bzw. auch im beruflichen Kontext ist mir wichtig, dass ich passend gekleidet bin. (Denn man will ja nicht unbedingt in ein unbekanntes Fettnäpfchen steigen.)


Fazit: Und was soll ich sonst noch schreiben? Abgesehen davon, dass ich die Bluse wirklich unbedingt nach dem Waschen bügeln muss, trage ich sie sehr, sehr gerne und habe letzte Woche bereits meine zweite ärmellose Variante vorgestellt.

Stoff: 1,2 m geblümter Viskose von Stoff&Stil (scheinbar bereits ausverkauft)

Schnittmuster: Matcha Top von Sew Liberated (mit Ärmel)

Verlinkt zu Creadienstag, HoT, CreateInAustria, DienstagsDinge, AWS, SewLaLa.

 

 


5 Gedanken zu “Stoffe einkaufen in China – Matcha Top von Sew Liberated

  1. uhh du leistest ja wirklich volle Überzeugungsarbeit bei mir mit deiner zweiten Variante :D
    nur gut, dass ich im Moment nicht groß zum Stoffe shoppen komme und auch keinen passenden Zuhause rumfliegen habe.. Dann wird vielleicht irgendwann in diesem Leben auch mein Button-Down-Skirt genäht, der seit zwei Jahren auf der To-Do-Liste steht..
    Die gekauften Stoffe sind auch echt schön und keine typischen Touri-Fehlkäufe im Ausland, wo man sich doch gerne mal von der Umgebung beeinflussen lässt und Zuhause überhaupt keine Verwendung dafür hat…danke für den Einblick!
    Liebste Grüße!
    Marta

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    1. Ich will dich auf keinen Fall von deiner To-Do Liste ablenken! Ich habe erst vor kurzen die Cheyenne ausporbiert, da doch viele von dem Schnitt schwärmen und ihn mittlerweile entnervt in die Ecke geknallt. Die Anleitung ist nicht meins …. Ich hoffe Du hast mit deiner Auswahl mehr Glück!
      Etwas Polyester gab es auch, aber insgesamt waren die Stoffe qualitativ sehr gut. Ich war selbst überrascht. Dafür fand ich z.B. Schrägband gar nicht, und die Knöpfe haben mich nicht begeistert … VG, Anna

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