Beim Nähen bin ich total wetterabhängig: wenn’s draußen kalt wird, mag ich nur Warmes und Kuscheliges nähen. Im braungrauen November zog es mich zum Beispiel sehr stark zu meinen dunkleren und braunen Stoffen und jetzt bei diesem schönen ersten Schnee musste es Farbe sein.
Nach einer näh- und fotointensiven Schweizwoche bei Sabine, verbrachte ich die Nächste daheim gleich mal auf der Couch, wegen einer bösen Erkältung. In diesen Phasen erzwungenen Stillstands fällt mir immer besonders viel ein, zum Nähen, zum Schreiben und und und … Lange Zugfahrten haben übrigens den gleichen Effekt oder Spaziergänge mit unserem Hund Bruno. Aber eine Woche ist eben viel mehr als ein paar Stunden. Da fallen mir all die schönen Schnitte ein, die ich eigentlich schon längst versuchen wollte oder liegengebliebene Projekte, die still im Schrank darauf warten wiederentdeckt zu werden, oder Stoffschätze, die im verborgenen ruhen. Nachdem die Kopfschmerzen etwas nachließen, begann ich in Zeitungen zu blättern und – ich habe jede Menge schicker Modelle entdeckt!
Diese Jerseyjacke aus der Burda 12/2007 Modell 119 war dabei. Ich mache nicht nur gerne Fotos, sondern schaue sie auch gern an – und die Fotoserien in denen dieser Schnitt vorgestellt wurde gefallen mir sehr gut – wahrscheinlich wegen der starken Farbkontraste, sie wirken auch sehr cool und „sixty“mäßig. Das Modell ist eigentlich so ein Jersey-Pseudojäckchen, irgensowas dünnes was mehr dem Dekor dient als der Wärme oder dem Schutz. Und dann entdeckte ich dieses dünne Walkrestchen in dieser tollen Farbe eingeklemmt zwischen zwei andere Stoffen (ich wusste gar nicht mehr, dass ich ihn hatte) und es ging los … Erfreulicherweise war es auch genug Stoff …
Das Modell wirkt auch im Heft ein bisschen „unfinished“ mit offene Kanten, eher leger. Mein Walk ist sehr dünn, mit eingewebten Muster und ich glaube, er fügt sich sehr gut ein. Ich war mir nicht ganz schlüssig, ob ich die Volants offenkantig lassen sollte oder doch versäubern? Ich habe sie jedenfalls umgenäht und dann wieder aufgeschnitten, jetzt ist der Saum doppelt offen, das wirkt sehr gut. Große Drücker bilden den Verschluß, den Kragen habe ich als Stehkragen umgestaltet. Das Modell hat am Rücken zwei Abnäher, vorne jedoch keine und ist daher leicht zu nähen. Meine Version ist insgesammt etwas folkloristischer geworden, eben nicht cool, naja, das past wohl besser zu mir. Die polnische Fellmütze stammt übrigens aus den fünfziger Jahren, die Stoffstiefel aus der Mongolei (nein, ich war noch nie dort, ich erwarb sie bei einer Mongolin – wir würden sie für eine Chinesin halten – in ihrem Geschäft in Wien).
Verlinkt zu MMM, AWS, Create in Austria.
Fazit: ein guter Schnitt für diesen dünnen Walkstrick, hübsch und gut zu nähen, ich möcht noch gerne eine andere Variante machen oder einen Rock dazu …
Schnitt: Burda 12/2007 Modell 119 (auf der russischen Seite von Burda doch noch online gefunden)
Stoff: Strickwalk mit etwas Kunstfaseranteil gekauft bei MyTex
So ein richtig schöner Farbtupfer im Schnee bist du da.
Lg Iris
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Danke, liebe Grüße Silvia
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Das ist ja mal eine süße Idee mit dem offenen Volant❣Das Jäckchen ist wunderhübsch geworden❣
LG Reni
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Es war ein kleiner Umweg zu den doppelkantig offenen Volants, aber ich glaube auch so passt es jetzt. l. G. Silvia
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So ein hübscher Stoff gerät bei dir in Vergessenheit? Gibt’s doch nicht! Tolles Jäckchen, genau das Richtige für trübe Tage!
LG
Sandra
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Ja, doch gibt es – ich schäme mich jetzt gleich mal dafür- jetzt habe ich dafür doppelt Freude an meiner Wiederentdeckung. L.G. Silvia
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Ich bin ganz beeindruckt von Deiner schönen Jacke .Gefällt mir außerordentlich gut !
LG, Katrin
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freut mich, danke- und war dabei sehr schnell fertig! L.G. Silvia
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Ganz ganz märchenhaft und wunderbar ist Dein Outfit. Die Mütze zur Jacke ein absolutes Highlight – da denkt man gleich an Dr. Schiwago. LG Kuestensocke
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Dr. Schiwago gefällt mir- stimmt diese Art Mützen haben entschieden so was russisches..slawisches- im besten Sinne! l.G. Silvia
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Ein Knaller-Jäckchen würde ich sagen und ein schönes folkloristisches Outfit. Der Walk passt da super gut. Manchmal finden sich Stoff und Schnitt nach längerer Wartezeit. Mir geht es auch so, daß ich gern gedanklich oder real durch meine Schnittmuster stöbere, die ich gern mal nähen möchte. Im übrigen schwirrt mir auch gerade die Idee einer roten Jacke im Kopf herum, allerdings eher eine Strickjacke.
LG Claudia
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Wenn ich nur stricken könnte (d.heißt ich kann stricken, aber erstens zu langsam und zweitens zu wenig gut..Ich liebe nämlich Stricksachen und meine Mama strickt leider nur mehr Socken…Sie ist gewissermaßen im Sockenalter(70+) angekommen- aber ich nicht beim Pullistricken! Feiner Walk ,wie dieser ist da immerhin eine mögliche Alternative.. L.G. Silvia
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