Schemaschnitt a la Chinoiserie

Kimonobluse dTitel2

Ja, dieser Titel ist ein bisschen inspiriert von den fantastischen Musterkreationen der 20er Jahre. Das Grab des Tutanchamun wurde entdeckt und alles Ägyptische war schick, und auch von China oder Japan ließen sich die damaligen Modeschöpfer anregen.

Mein Favourit unter den damaligen Meistern der Mode ist übrigens Erte, sein tatsächlicher Name war Romain de Tirtoff und seine Initialien R.T. wurden zum französisch gesprochenen Erte. 1892 in Russland geboren, arbeitete er ab 1912 in Paris und gab mit einem Cover für Harper’s Ausgabe Januar 1915 sein überaus erfolgreiches Debüt in Amerika. Er arbeitete von 1915 bis 1926 für das Modejournal Harpers Bazar.

Als junges Mädchen entdeckte ich ein amerikanisches Buch betitelt “ Designs by Erte“ und war einfach hin und weg von diesen verrückten Ideen und Einfällen.

Designs by Erte Buch 2

Ich wollte natürlich unbedingt auch sowas nähen, aber meine Mama wollte (verständlicherweise) mit ihren Stoffen nicht so recht herausrücken. Ich glaube, es wurde damals nichts aus meinem Plan, ich weiß es nicht mehr. Aber ich besitze dieses Buch immer noch, es fasziniert mich nach wie vor und ich möchte tatsächlich das eine oder andere zu nähen versuchen. Ob sich diese kühnen Konstruktionen (von mir) realisieren lassen weiß ich nicht, aber naja …

Meine Bluse im Kimonoschnitt kann natürlich nicht mit Erte konkurrieren, aber für die Fotos ließ ich mich von seinen Zeichnungen und der Atmosphäre dieser Zeit inspirieren. Und dazu brauchte es natürlich ein passendes Accessoires, also nähte ich noch eine  breite Stola aus schwarzer Spitze, Kunstseide (wurde damals erfunden und war hochmodern), dem Blusenstoff und, von einem nicht näher definierbaren Hutgebilde, verwendete ich die Marabufedern.

Der Schemaschnitt: Meine Bluse ist 67 cm lang, der Kragen 4 cm hoch, er ist ein gerades Rechteck.  Noch genauere informationen zu den verwendeten Maßen (und wie man dazu kommt ) findet ihr bei den blaue Blusen.

Schemaschnitt Kimonobluse

Die Stola: Meine Stola ist 60 cm breit und 2.4 m lang, die Streifen sind jeweils 14 cm breit – ich weiß, ein wenig übertrieben, aber das Nähen hat mir Spaß gemacht.

Wer noch mehr Lust auf die wilden 20er Jahre hat findet ein schickes Kleid – das ihr im Hintergrund auf den Fotos seht – in Sabines Beitrag: 20er Vintage Träumerei.

Verlinkt zu MMM.


Fazit: Reine Seide wäre natürlich angenehmer zu tragen, aber die Bluse wirkt optisch sehr gut, abgesehen von einer Neigung zu gewellten Nähten.

Schnitt: Schemaschnitt

Stoff: Kunstseide mit Blumenprint erworben bei MyTex, Spitzenrest aus dem Schrank

Buchtitel: Designs by Erte, Fashion Drawings & Illustrations from Harper’s Bazar, selected and with an introduction by Stella Blum,
Dover Publications New York, 1976

Projekt für später merken:


6 Gedanken zu “Schemaschnitt a la Chinoiserie

  1. Großartig! Bluse und Stola, das passt so klasse zusammen! Ich freue mich immer besonders über Eure Beiträge beim MMM – es gibt nicht nur Kleidung, auch Infos, Gechichte und tolle bilder. Danke dafür! LG Kuestensocke

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    1. Freut mich, ich mag`s wenn man ein Thema ein bißchen umkreist, wie hier oder wo Muster und dergleichen herkommen, das genieße ich. Mir würde es auch gefallen öfter mal einen Scherpunkt im Blog zu machen …Naja ,wir werden sehen Liebe Grüße SilviaFranziska

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  2. Mondän – das war das erste, was mir bei Deinem Anblick einfiel. Und eine schöne Geschichte dazu – perfekt in Szene gesetzt mit tollen Fotos. Hach, ich komme ins Schwärmen…
    Liebe Grüße von Ina

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